# taz.de -- Datendiebstahl bei der HSBC-Bank: Frankreich behält Schweizer Daten | |
> Frankreich will die gestohlenen Kontoinformationen über französische | |
> Kunden der Schweizer Großbank HSBC auch nach einer Rückgabe an die | |
> Schweiz weiter für Ermittlungen nutzen. | |
Bild: Dämmerung am Château de Chillon bei Lausanne, Genfer See, Schweiz. | |
PEKING afp | Das sagte Haushaltsminister Eric Woerth am Dienstag am Rande | |
eines Besuch in Peking. Es sei "ganz natürlich und normal", dass die Listen | |
an die Schweiz zurückgesandt würden, sagte er. Die Ermittlungen der | |
französischen Justiz- und Steuerbehörden würden aber fortgesetzt. Es gehe | |
schließlich um französische Steuerzahler. | |
Der Staatsanwalt der südfranzösischen Stadt Aix-en-Provence hatte am Montag | |
angekündigt, die vertraulichen Bankdaten nach einem Rechtshilfegesuch an | |
die Schweiz zurückzugeben. Ein Informatiker hatte bei der HSBC tausende | |
Kundendaten abgegriffen und die Namen mutmaßlicher französischer | |
Steuerflüchtlinge an die Regierung in Paris weitergereicht. Diese droht | |
Steuersündern nun mit Verfahren, wenn sie sich bis Jahresende nicht selbst | |
anzeigen. | |
Die Affäre hat zu einem offenen Konflikt zwischen Frankreich und der | |
Schweiz geführt. Die Berner Regierung wirft dem französischen | |
Finanzministerium die Verwendung gestohlener Daten und damit Hehlerei vor. | |
Die Schweiz kündigte an, ein Abkommen zum Austausch von Steuerdaten vorerst | |
nicht zu ratifizieren. Die Finanzausschüsse der beiden französischen | |
Parlamentskammern drohten der Schweiz daraufhin, sie künftig als Steueroase | |
zu führen. | |
22 Dec 2009 | |
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Schwerpunkt Überwachung | |
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