| # taz.de -- Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann ... | |
| > Er war Chefredakteur der Zeitschrift „Männer“. Er hält sich für den | |
| > größten schwulen Denker unter der Sonne. Jetzt wurde er gefeuert: David | |
| > Berger. | |
| Bild: David Berger, Archivbild aus dem Jahr 2013. | |
| … den sie David Berger nennen, macht sich auf zu neuen Ufern. Erst vor | |
| wenigen Tagen war der „bekannteste schwule Journalist im Lande“ (taz) wegen | |
| seiner zusehends kruden rechtspopulistischen Positionen als Chefredakteur | |
| des Homo-Magazins Männer geschasst worden. Nun verkündet der „Heilige Vater | |
| der deutschen Gay-Szene“ (Wolfgang Brosche) im Internetmagazin The European | |
| den [1][„Abschied vom Gay-Ghetto“]. | |
| Großspurig wie immer erklärt „die größte Nervbacke 2014“ (Siegessäule)… | |
| seinem Abgang gleich „die Auflösung einer eigenen Homo-Welt“. Die nämlich | |
| schreite in Deutschland rasant voran, schließlich sei hier die fast | |
| vollständige Integration homosexueller Menschen gelungen. | |
| Alle „typischen Homo-Institutionen“ würden jetzt ganz schnell verschwinden, | |
| so schwärmt der „Tabuverletzer“ (Daniel Krause) weiter in seiner wirren | |
| Analyse. Waren bis vor wenigen Wochen Bergers „journalistische“ Aktivitäten | |
| für mehr Homo-Rechte und gegen jegliche Diskriminierung noch Inhalt seines | |
| Geschäftsmodells, so ist jetzt mit einem Federstrich alles erledigt. | |
| Christopher Street Day und Grindr, Coming-out- und Adoptions-Hilfe, | |
| Zeitungen, Bücher und Filme, Partys und Darkrooms? Das alles und noch viel | |
| mehr soll nicht mehr gebraucht werden, die „Gesamtgesellschaft“ werde es | |
| schon richten. „Das Gay-Ghetto und seine Institutionen … werden | |
| überflüssig.“ | |
| Ein Beleg für die These des „Journalisten“, der sich noch nie um Fakten | |
| scherte, ist der Verweis auf eine garantiert nicht repräsentative | |
| Internetumfrage unter rund 1.000 Männern, die nach ihrer Vision eines | |
| schwulen Lebens im Jahr 2035 befragt wurden. Ein weiterer Beweis für das | |
| Ende der schwulen Welt sind für Berger die nicht eingelösten | |
| literarischen(!) Utopien von William S. Burroughs („The Wild Boys“) und | |
| Richard Amory („Rote Männer auf grünen Matten“). Spätestens an dieser | |
| Stelle erstaunt wieder – wie schon so oft – die selbstbewusste Dummheit des | |
| zweifach promovierten Exreligionslehrers. | |
| ## „Je suis David Berger“ | |
| Wirklich freuen wird das Ende des Ghettos, weiß Berger, „jüngere Schwule | |
| und Lesben“, nur einigen wenigen „extremen Vertretern“ werde das gar nicht | |
| passen. Deren Traum „von einer Gesellschaft, die ganz nach queeren, von den | |
| modernen Gender-Theorien beeinflussten Maßstäben umgebaut wurde“, werde | |
| wohl nicht in Erfüllung gehen. | |
| Der Beifall der Berger-Anhänger ist dem „charmanten und reflektierten | |
| Gesprächspartner“ (Berger-Fan) gewiss. „Je suis David Berger“ riefen sie | |
| ihm zu, als er gefeuert wurde, und mit ihm stricken sie schließlich eifrig | |
| an seiner Legende: Er habe nur deswegen seinen Männer-Job verloren, weil | |
| der Verlag „aus Angst vor dem Islamismus“ in die Knie gehe. | |
| Das mit den Knien gefällt Berger: „Aufrecht leben, statt kniend sterben“ | |
| ist sein neuester Slogan, in Anlehnung an die Worte des ermordeten | |
| Charlie-Hebdo-Herausgebers Stéphane Charbonnier: „Besser aufrecht sterben, | |
| als auf Knien leben!“ Der homosexuelle Mann, den sie David Berger nennen, | |
| macht in seinem Größenwahn vor gar nichts Halt. | |
| 10 Feb 2015 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.theeuropean.de/david-berger/9583-der-wandel-der-homo-szene-in-de… | |
| ## AUTOREN | |
| Elmar Kraushaar | |
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