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# taz.de -- Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann ...
> ... kann unangenehm reaktionär daherreden, geht es um den muslimischen
> Mann.
Bild: David Berger, Archivbild aus dem Jahr 2013.
… sucht sich seine Feinde selber aus. Der Islamist kommt ihm sehr gelegen,
aktuell präsent in allen Schlagzeilen. Mit so einem Gegner lässt es sich
wunderbar fantasieren. Muss man die CSDs in diesem Jahr absagen, weil doch
ein bekloppter Islamist per Twitter angedroht hat, Homosexuelle „vom
schiefen Turm von Pizza“ zu stürzen? Sie stehen vor Europas Toren, und
Schwule sollen ihre ersten Opfer sein.
Der Schritt vom IS-Kämpfer zum muslimischen Mann ist nur kurz. Werden die
nicht alle einmal Islamisten, gerade noch in Ausbildung zum endgültig
Bösen? Es gibt doch schon die No-go-Areas in bestimmten Stadtteilen
schwuler Hochburgen, wo zwei Männer sofort eins auf die Fresse bekommen,
sobald sie Hand in Hand flanieren. Und „schwul“ als Schimpfwort? Das haben
doch die Kids mit Hintergrund auf deutschen Schulhöfen eingeführt.
So reden sie, die schwulen Reaktionäre, ganz wie ihr Polit-Favorit, der
CDU-Abgeordnete Jens Spahn. Als er, fischend am Pegida- und AfD-Rand, ein
Burkaverbot forderte, klatschten die rechten Homos begeistert in ihre
gepflegten Patschehändchen, und einer bekam auf Facebook die bösen Bilder
gar nicht mehr aus dem Kopf: Unter der Burka trügen diese Frauen doch alle
Messer, um damit Schwule abzuschlachten. Bei so viel Beifall war auch Spahn
nicht mehr zu halten, keine Gelegenheit lässt er inzwischen aus, um die
Horrorgeschichte von sich und seinem Freund zu erzählen, mit dem er nicht
mehr Hand in Hand durch Berlin-Schöneberg spazieren könne.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Das Mitglied einer Partei,
die sich noch nie um die Belange lesbischer Frauen und schwuler Männer
geschert hat, weigert sich bis heute, für die Gleichstellung Homosexueller
einzutreten, hat aber überhaupt keine Skrupel, seine eigene Homosexualität
zu instrumentalisieren, um gegen Muslime zu hetzen.
## Im Ranking schwuler Fickobjekte ganz oben
Dieser genüsslich gepflegte Hass hat seine ganz eigene andere, die sexuelle
Seite. Muslimische Männer stehen im Ranking schwuler Fickobjekte ganz oben.
Keine Pornoseite im Netz kommt aus ohne Bilder aus der Abteilung „gay
arabs“ oder „turkish gays“. Und die profitabelsten Filme in der schwulen
Pornoindustrie Frankreichs sind die mit arabischen Männern aus den
Banlieues der großen Städte.
Das Setting ist immer gleich: In schmuddeligen Parkhausecken nehmen
maghrebstämmige Hengste devote Weiße ordentlich ran und zeigen der sich ach
so überlegen fühlenden Rasse, wie man den Hammer führt. Diese rassistische
Wichsfantasie schwuler Mitteleuropäer passt auf wundersame Weise zu den
halluzinierten Gefahren messerschwingender Burkafrauen und homoprügelnder
Muslimgangs.
Minderheiten, das ist bittere Tradition, haben sich schon immer andere
Minderheiten gesucht, auf die sie treten und herabblicken können. Dass sich
Schwule dafür jetzt Muslime auserkoren haben, deckt sich hervorragend mit
ihrem Drang in die Mitte der Gesellschaft, wo bereits genügend
gleichgesinnte Dummköpfe auf sie warten.
10 Mar 2015
## AUTOREN
Elmar Kraushaar
## TAGS
Islamismus
CDU
Schwule
Schwule
Homosexualität
lesbisch
Finanzen
Männer
Popmusik
Outing
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