Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Erneut Schummelei bei der AfD: Zurück zu den Eltern
> Thomas Jürgewitz, Bremerhavener AfD-Kandidat, soll noch im Dezember in
> Hagen gelebt haben: Eine Ratsfrau von dort hat ihn angezeigt.
Bild: Sowohl die Bremer als auch die Bremerhavener Wahlbereichsleiter beschäft…
Ausgerechnet gegen den Bremerhavener Spitzenkandidaten der AfD, Thomas
Jürgewitz, liegt eine Anzeige wegen Wählertäuschung beim Wahlbereichsleiter
Bremerhaven. Zugleich hat Claudia Theis, Ratsfrau in Hagen im Bremischen,
ihren Verdacht per E-Mail der Staatsanwaltschaft mitgeteilt: Jürgewitz habe
sogar nach der Aufstellung als Kandidat für die Landtagswahl seinen
Lebensmittelpunkt noch in Hagen gehabt, obwohl der 55-Jährige polizeilich
seit dem Sommer in Bremerhaven gemeldet ist. Sie hat darüber Aufzeichnungen
geführt, die untermauern sollen, dass der Bremerhavener im Dezember noch
ganz wie ein Hagener gelebt hat.
In der neu gegründeten Einheitsgemeinde entlang der A 27 war Jürgewitz, wie
Theis, jedoch ohne ihren Erfolg, für die Freien Wähler zur Kommunalwahl im
Herbst 2013 angetreten. Kurz darauf kam es zum Zerwürfnis. Jürgewitz, der
früher beim Bremer Ableger der Schill-Partei aktiv gewesen war und 2010
einen Zwischenstopp bei der FDP eingelegt hatte, wechselte in die AfD. Dort
stieg er zum stellvertretenden Vorsitzenden im Kreis Cuxhaven auf. Noch
Mitte Juli fordert er in dieser Funktion und als „Sprecher der AfD in
Hagen“ wegen angeblicher Planungsmauscheleien „personelle Konsequenzen“.
Dabei ist er da nach Parteiangaben bereits polizeilich in Bremerhaven
gemeldet. „Das Dokument ist vorhanden“, beteuert die Bremer AfD-Sprecherin
Antonia Hanne. Sie vermutet „persönliche Animositäten“ hinter der Anzeige.
„Den Registerauszug haben wir überprüft“, sagt sie. Zu seinen Eltern sei
der Kandidat gezogen, weil die betagt und der Unterstützung bedürftig
seien. „Wer wann und wo schläft“, so Hanne, „danach haben wir nicht
geschaut“, das gehe ihr zu weit. „Da kommt man in Schwulitäten.“
Findet Theis im Prinzip auch, hat’s aber dann doch für nötig gehalten: „D…
sind Dinge, die will man eigentlich nicht machen – aber letztlich gibt es
keine andere Möglichkeit.“ Es sei denn, man lässt die Sache auf sich
beruhen. Das aber wollte sie nicht: Wählertäuschung ist ja kein
Kavaliersdelikt. „Ich hatte den Hinweis darauf von BürgerInnen hier
bekommen“, sagt sie der taz.bremen, „ich fühlte mich verpflichtet, dem
nachzugehen.“
Mit Jürgewitz trifft der Vorwurf des Wohnortschwindels ausgerechnet den
Bewerber, der laut Nordsee-Zeitung im Wahlkampf für die Idee einer
„Residenzpflicht für alle Stadtbedienstete“ eintritt, also dass, wer für
Bremerhaven arbeitet, dort wohnen müsse. Die Kandidatur zurückzuziehen,
dazu sehe Jürgewitz „keinen Anlass“, heißt es von der AfD.
24 Feb 2015
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Bremerhaven
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Rechtspopulismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Stimmenauszählung in Bremerhaven: Auf der Suche nach dem Wählerwillen
Nach der Bremer Landtagswahl musste neu ausgezählt werden. Der AfD fehlen
nur wenige Stimmen – aber jetzt sind einige Stimmzettel verschollen.
Bremerhavens Qualen: Die Stimmen des Volkes
Am Dienstag berät Bremens Staatsgerichtshof über den Ausgang der
Bürgerschaftswahl von Mai 2015 – und wie verschollene Wahlbücher zu
bewerten sind
Neuauszählung der Kommunalwahl: Schüler benachteiligen Rot-Grün
Bremerhavens Stadtrat bleibt unverändert, obwohl sich bei der Neuauszählung
Fehler fanden. Experten fordern mehr Zeit fürs Zählen.
AfD will Bremerhaven-Mandat: Für eine Handvoll Stimmen
AfD-Kandidat Thomas Jürgewitz aus Bremerhaven hat es nicht in die Bremer
Bürgerschaft geschafft. Dagegen kämpft er vor Gericht.
Rechte mit Rechtsfehlern: Die unkorrekte Alternative
Das Bremer Wahlamt prüft Vorwürfe gegen die AfD: Die soll bei der
Aufstellung ihrer Listen für die anstehenden Wahlen geschummelt haben.
Die AfD will Westausdehnung: Blaupause für Bremen
Nach dem Einzug in die Hamburgische Bürgerschaft träumt die AfD bereits von
der Bremer Wahl im Mai.
Parteitag der AfD in Bremen: Lucke drinnen, Proteste draußen
Bernd Lucke setzt sich vorerst gegen seine internen Widersacher durch.
AfD-Gegner mobilisieren eine große Zahl Protestierender.
Populismus: Muslime sind an allem schuld
Die Bremer AfD erklärt Inklusion für gescheitert, Gender Mainstreaming für
Unsinn und Homophobie für überwunden – zumindest unterm „deutschen Volk�…
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.