# taz.de -- Sigmar Gabriel und TTIP: Friede, Freude, Freihandelsabkommen | |
> SPD-Parteichef Sigmar Gabriel will TTIP-Skeptiker besänftigen. Deshalb | |
> wiederholt er zum Abkommen längst bekannte Entscheidungen. | |
Bild: „Groko versenkt unsere Standards“ – TTIP-Protest im Mai 2014 | |
BERLIN taz/afp | Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat | |
zugesichert, dass die Standards durch das Freihandelsabkommen TTIP nicht | |
angetastet werden: „Was die SPD nicht will, wird auch nicht kommen“, sagte | |
Gabriel der Süddeutschen Zeitung vom Wochenende. Die von seiner Partei | |
gemeinsam mit den Gewerkschaften formulierten Bedingungen würden strikt | |
eingehalten. | |
„Wir werden keine Sozialstandards absenken und auch keine Umwelt- und | |
Verbraucherschutzstandards“, beteuerte der SPD-Chef. „Die Parlamente werden | |
nicht ausgehebelt. Und wir werden, da bin ich absolut sicher, auch keine | |
Privatisierung der Schiedsgerichtsbarkeit erleben.“ | |
Gabriel versucht damit vor allem, die Skeptiker zu besänftigen. Denn vor | |
einigen Wochen hatte er im Bundestag noch den Eindruck erweckt, Deutschland | |
müsse dem Freihandelsabkommen Ceta mit Kanada auch bei Bedenken zustimmen, | |
um sich in Europa nicht zu isolieren. Kritiker fürchten, dass sich dieses | |
Verhalten bei TTIP wiederholt, dem Abkommen mit den USA. | |
Die Linken in der SPD können keine neue Nachricht erkennen: Es sei sowieso | |
klar, dass sich Gabriel als SPD-Parteivorsitzender an die Beschlüsse der | |
Partei halten müsse. Zur Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften habe sich | |
Gabriel auch schon früher bekannt. | |
## Nur Selbstverständliches | |
Auch der Sprecher der EU-Kommission Reinhard Hönighaus findet, dass Gabriel | |
nur Selbstverständliches formuliere. TTIP weiche weder Standards noch | |
Gesetze auf. „Das haben die EU-Kommission und die Bundesregierung seit | |
Beginn der Verhandlungen gesagt“, so Hönighaus. | |
Jürgen Knirsch von Greenpeace sieht das anders. Zwar stünde nicht im | |
Abkommen, dass es Standards senke. „Aber die sogenannte regulatorische | |
Kooperation bietet dazu die Möglichkeit“, kritisiert Knirsch. | |
23 Mar 2015 | |
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Thomas Oppermann | |
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