| # taz.de -- Sigmar Gabriel zu TTIP: Die SPD hat das letzte Wort | |
| > Keine Liberalisierung, keine Privatisierung, kein Absenken von Umwelt- | |
| > und Sozialstandards. Sigmar Gabriel zieht rote Linien für | |
| > TTIP-Verhandlungen. | |
| Bild: „Was die SPD nicht will, wird auch nicht kommen“, sagt Sigmar Gabriel | |
| BERLIN afp | Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zieht rote | |
| Linien beim umstrittenen transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP: „Was | |
| die SPD nicht will, wird auch nicht kommen“, [1][sagte Gabriel der | |
| Süddeutschen Zeitung vom Wochenende] und sicherte zu, dass die von seiner | |
| Partei gemeinsam mit den Gewerkschaften formulierten Bedingungen strikt | |
| eingehalten würden. | |
| „Wir werden keinen Zwang zur weiteren Liberalisierung oder Privatisierung | |
| akzeptieren. Wir werden keine Sozialstandards absenken und auch keine | |
| Umwelt- und Verbraucherschutzstandards“, beteuerte der SPD-Chef. „Die | |
| Parlamente werden nicht ausgehebelt. Und wir werden, da bin ich absolut | |
| sicher, auch keine Privatisierung der Schiedsgerichtsbarkeit erleben.“ | |
| Die Frage der Schiedsgerichte ist besonders umstritten. Die geplante | |
| Regelung zum Investorenschutz würde es privaten Unternehmen ermöglichen | |
| würde, Staaten vor Schiedsgerichten zu verklagen. Gabriel zeigte | |
| Verständnis für die verbreitete Skepsis gegenüber TTIP: Die Europäische | |
| Union habe „durch ihre Geheimverhandlungen in der Vergangenheit jeden | |
| Anlass dazu gegeben“. Dies habe sich aber mit der neuen Handelskommissarin | |
| Cecilia Malmström zum Positiven verändert. | |
| Der Wirtschaftsminister machte zugleich deutlich, dass die | |
| Freihandelsabkommen aus seiner Sicht wichtig seien, damit sich Europa nicht | |
| verminderten Standards anpassen müsse, die zum Beispiel zwischen den USA | |
| und asiatischen Staaten festgelegt würden. „Ich bin sicher, dass die | |
| Standards, die Europa mit den USA und hoffentlich auch irgendwann mit | |
| Russland verabredet, bessere sein werden, als die Standards, die die USA | |
| mit China und Asien verabreden werden“, sagte der SPD-Vorsitzende. | |
| Über das Freihandelsabkommen mit den USA wird seit Juli 2013 verhandelt. | |
| Die Befürworter erhoffen sich einen enormen Schub für die Wirtschaft auf | |
| beiden Seiten des Atlantiks, indem Zölle und andere Handelshemmnisse | |
| abgebaut werden. Kritiker in Europa befürchten eine Erosion von Standards | |
| bei Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. | |
| 21 Mar 2015 | |
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