| # taz.de -- Steuermilliarden für Rüstung: Opposition kritisiert Verschwendung | |
| > 12,9 Milliarden Euro mehr als geplant kosten 15 zentrale Rüstungsprojekte | |
| > die Steuerzahler. Das geht aus dem Rüstungsbericht des | |
| > Verteidigungsministeriums hervor. | |
| Bild: Teurer Kram: Auch der Schützenpanzer Puma kostet mehr als geplant. | |
| BERLIN afp | Anlässlich der Vorlage des Rüstungsberichts hat die Opposition | |
| im Bundestag eine Verschwendung von Steuermilliarden kritisiert. „Bereits | |
| jetzt kosten die 15 größten Beschaffungsprojekte 12,9 Milliarden mehr als | |
| veranschlagt“, sagte die verteidigungspolitische Sprecherin der | |
| Linksfraktion im Bundestag, Christine Buchholz, der Nachrichtenagentur AFP. | |
| Ihre Grünen-Kollegin Agnieszka Brugger monierte, es fehle „immer noch ein | |
| tragbarer Weg aus der Misere“. | |
| Der Verteidigungsausschuss des Bundestags beriet am Mittwoch über einen | |
| Bericht von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) über den | |
| Sachstand bei den viel kritisierten Rüstungsvorhaben ihres Hauses. Das | |
| Papier, das die Ministerin selbst dem Ausschuss vorstellte, durchleuchtet | |
| in einem öffentlichen und einem internen Teil 15 zentrale Projekte mit | |
| einem Volumen von insgesamt rund 58 Milliarden Euro. | |
| Durchschnittlich wird demnach mit Verzögerungen von fast vier Jahren und | |
| Mehrkosten von gut 12,9 Milliarden Euro oder knapp 30 Prozent gerechnet. Zu | |
| den besonders schwierigen Fällen gehören der Schützenpanzer „Puma“, der | |
| Kampfhubschrauber „Tiger“, der Transporthubschrauber NH90, das | |
| Kampfflugzeug Eurofighter oder das Transportflugzeug A400M. | |
| Der Ministeriumsbericht lasse darauf schließen, „dass noch viele weitere | |
| Milliarden hinzukommen werden, ohne dass das Ministerium das Problem in den | |
| Griff bekommt“, sagte Buchholz. Als Beispiel nannte sie den „Puma“. Hier | |
| könne es „nicht angehen, dass das Ministerium die zu erwartenden | |
| Kostensteigerungen nicht näher quantifizieren kann“. | |
| ## Mangelhafte Vertragsüberwachung | |
| Die Grünen-Abgeordnete Brugger sagte, es reiche „bei Weitem nicht aus, mit | |
| markigen Worten die zahlreichen Fehler der Rüstungsindustrie zu benennen“. | |
| Nach mehr als einem Jahr im Amt müsse von der Leyen „jetzt endlich sagen, | |
| wie sie die immensen Probleme auch in ihrem eigenen Verantwortungsbereich | |
| konkret lösen will“, forderte die Abgeordnete. | |
| Dies betreffe etwa „das fehlende Personal an vielen zentralen Stellen im | |
| Beschaffungsbereich“, sagte Brugger. „Auch beim Dauerproblemprojekt 'Puma' | |
| bleibt das Verteidigungsministerium eine Antwort schuldig, wie genau die | |
| Ausbildung im Heer im April starten soll, wenn zentrale Elemente für die | |
| Gefechtsausbildung fehlen“, fügte sie hinzu. | |
| Buchholz sagte: „Der sorglose Umgang mit Steuergeldern ist skandalös.“ So | |
| sei beim A400M die Direktvergabe des Rahmenvertrags nicht ausreichend | |
| begründet worden, beim Eurofighter habe es keine ausreichende | |
| Vertragsüberwachung gegeben. Das Geld werde den Rüstungskonzernen | |
| „hinterhergeworfen“ und fehle unter anderem im Sozialbereich, kritisierte | |
| Buchholz. | |
| Angesichts der massiven Probleme der Bundeswehr mit großen Rüstungsvorhaben | |
| hatte von der Leyen die wichtigsten Projekte systematisch durchleuchten | |
| lassen. Die 15 Großprojekte in dem Bericht entsprechen etwa 70 Prozent | |
| aller laufenden Vorhaben. Mit der Weitergabe an den Bundestag soll auch die | |
| Information der Abgeordneten verbessert werden. | |
| 25 Mar 2015 | |
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