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# taz.de -- Kommentar Müllabfuhr-Rekommunalisierung: Mehr als bloß Tarif
> Als Gewerkschaft geht es Ver.di vor allem um die Müllwerker, die durch
> die private Abfuhr nicht einmal Tariflöhne bekommen. Neu ist, dass sie
> dabei auch auf Bürgerbeteiligung setzt.
Bild: Ein großes ökologisches Thema: Wenn es zu einem Volksentscheid über di…
Damit hatten viele schon nicht mehr gerechnet: Ver.di will ernst machen mit
ihrer Initiative zur Rekommunalisierung der Müllabfuhr. Nach dem formalen
Vorgeplänkel vor einem Jahr startete gestern die Unterschriftensammlung für
das Volksbegehren.
Ver.di ist eine Gewerkschaft: Ihr geht es in erster Linie um die
Müllwerker, die bei der privaten Müllentsorgung durch Nehlsen nicht einmal
Tariflöhne bekommen. Dass eine Gewerkschaft ihre Ziele mit Instrumenten der
Bürgerbeteiligung verfolgt, ist schon neu. Wenn es zu einem Volksentscheid
über die Rekommunalisierung kommt, dann geht es aber um mehr als um die
Tariflöhne. Die Müllentsorgung ist ein großes ökologisches Thema und der
Bremer Senat hat eingestanden, dass das zuständige Ressort in den 16 Jahren
der privaten Müllentsorgung da sehr viel Kompetenz und Know-how verloren
hat.
Und ein Volksentscheid wäre auch der erste in Bremen seit der Akklamation
der Verfassung im Jahre 1947. Volksentscheide gegen rot-grüne
Koalitionsregierungen gab es auch anderswo schon, aber einer, der diese
Koalition zu einer gewerkschaftsfreundlichen und ökologischen Politik
zwingt und zur Wahrnehmung kommunaler Verantwortung, das wäre einzigartig.
Die Initiative von Ver.di verdient eine sehr viel breitere Basis als sie
sich derzeit darstellt. Es geht nämlich um mehr als um
Gewerkschafts-Politik.
25 Mar 2015
## AUTOREN
Klaus Wolschner
## TAGS
Bremen
Müllabfuhr
Rekommunalisierung
Verdi
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Senat Bremen
Müllabfuhr
Schwerpunkt TTIP
Kreislaufwirtschaft
Bremen
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