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# taz.de -- Die Wahrheit: Von einer Gurke überführt
> Kann es sein, dass englische Gauner die dümmsten Verbrecher der Welt
> sind? Das kann sehr gut sein, wenn man sich so manchen Vorfall besieht.
Bild: Vorsicht, Deckelalarm! Die Bediensteten Ihrer Wohlbehüteten Majestät k�…
Wer seinen Lebensunterhalt mit Einbrüchen bestreiten will, sollte über ein
Mindestmaß an Intelligenz verfügen. Bei englischen Gaunern mangelt es daran
jedoch oft. Ein Billy Donnelly aus Hull zum Beispiel wurde durch eine
Salatgurke überführt. Der Vegetarier war durch ein Gewächshaus in ein Haus
eingedrungen, hatte aber unterwegs in eine appetitliche Gurke gebissen.
Danach klaute er zwei Schlüsselringe sowie eine Uhr und machte sich davon.
Da er bereits aktenkundig war, wurde er aufgrund der auf der Gurke
hinterlassenen DNS überführt. Der Richter konnte sein Vergnügen kaum
verbergen, als er die Beweisgurke im Gerichtssaal schwenkte und Donnelly in
den Knast schickte. Dort soll er sich in der Gefängnisküche um das Gemüse
kümmern.
Eine DNS entlarvte auch Samuel Buckley. Der bedrohte das Einbruchsopfer
nachts um drei mit einer Schere, verlangte die Herausgabe von Bargeld sowie
Wertsachen und zwang ihn dann, die Fingerabdrücke von den Gegenständen
abzuwischen, die Buckley angefasst hatte. Während sein Opfer die Schere
wienerte, genehmigte sich Buckley einen Schluck Milch aus dem Kühlschrank.
Die dort hinterlassene DNS wurde ihm zum Verhängnis. Buckley behauptete,
dass er zwei Wochen zuvor in dem Haus gewesen sei und Milch getrunken habe,
aber das nahm ihm der Richter aufgrund der begrenzten Haltbarkeit des
Getränks nicht ab: Siebeneinhalb Jahre Gefängnis für Buckley.
Geht es noch dümmer? Doch. Ein David Fuller war gerade aus dem Gefängnis
entlassen worden, als er in Hull in ein Haus einbrach und 1.400 Pfund sowie
eine Flasche Schnaps entwendete. Er konnte unerkannt entkommen. Darüber
freute er sich offenbar so sehr, dass er dem Einbruchsopfer eine
Textnachricht auf das Handy schickte: „Haha, ich lache mich schlapp.“ Die
Polizei verfolgte die Nachricht zu Fullers Handy zurück, der Richter
steckte ihn für vier Jahre in den Knast.
Lee Todd und Shane Batty hingegen waren für ihr Vorhaben falsch gekleidet.
Sie trugen Leuchtwesten, als sie in Bridlington nachts über eine Mauer
kletterten, um in ein Haus einzusteigen. Die Bewohnerin wachte auf, sah die
leuchtenden Gauner in ihrem Garten und rief die Polizei. Zwei Jahre
Gefängnis für Todd und Batty – plus 16 Wochen wegen erwiesener Dummheit.
Wenn man einen Versicherungsbetrug plant, sollte man ebenfalls ein paar
elementare Dinge berücksichtigen. Ein Hugo Sanchez aus der Grafschaft
Surrey wollte die Lebensversicherung kassieren und hatte seine
Sterbeurkunde eingereicht. Ein misstrauischer Mitarbeiter ließ die Urkunde
jedoch untersuchen. Man fand Sanchez’ Fingerabdrücke darauf.
Manchmal sind aber auch Einbruchsopfer bescheuert. Als Stephen Barton aus
Kent beraubt worden war, rief er die Polizei, wie man es tut – aber nicht,
wenn man im Haus eine Cannabis-Plantage hat. Der Einbrecher kam davon,
Barton muss für 16 Monate ins Gefängnis. Er hätte besser Salatgurken
angepflanzt, dann wäre er straffrei ausgegangen und der Einbrecher
vielleicht überführt worden.
13 Apr 2015
## AUTOREN
Ralf Sotscheck
## TAGS
Dummheit
Verbrechen
Zahnarzt
Polizei
Beleidigung
Streik
Monarchie
Freundschaft
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