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# taz.de -- Gottesdienst für Germanwings-Opfer: „Trauer und Schmerz brauchen…
> Im Kölner Dom gedenken Angehörige, Kirchenvertreter und Politiker,
> darunter Joachim Gauck, der Opfer der Germanwings-Katastrophe.
Bild: Kerzen für Opfer vor dem Gottesdienst im Kölner Dom.
KÖLN taz | In Köln wurde am Freitag der Opfer des Flugzeugabsturzes über
den französischen Alpen gedacht. Auf Einladung von Nordrhein-Westfalens
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) versammelten sich Angehörige der
Opfer, Repräsentanten der betroffenen Nationen und Kirchenvertreter zu
einem großen ökumenischen Trauergottesdienst mit einem anschließenden
staatlichen Trauerakt im Kölner Dom.
150 Kerzen brannten dort – 149 für die Opfer des Unglücks, eine auch für
den Kopiloten, der nach bisherigen Erkenntnissen den Absturz wohl
absichtlich herbeigeführt hatte. Auf den Bänken und Stühlen für die Gäste
waren Gesanghefte und kleine hölzerne Engel verteilt, die den Trauernden
Zuversicht spenden sollen.
Überreicht wurden die Engel stellvertretend auch an Hannelore Kraft (für
die Opfer aus Nordrhein-Westfalen), den spanischen Innenminister Jorge
Fernández Díaz und Frankreichs Staatsminister Vidalies (für die spanischen
und französischen Opfer), an die Schwester eines Opfers, stellvertretend
für alle weiteren Angehörigen, sowie an einen Mitarbeiter der
Fluggesellschaft Germanwings. Vor der Kathedrale hatten Passanten als
Zeichen der Trauer Blumen niedergelegt.
Angela Merkel und Bundestagspräsident Norbert Lammert waren ebenfalls
anwesend. Bundespräsident Gauck bedankte sich in seiner Rede bei den
Helfern aus Frankreich, Deutschland und Spanien, die bei der Bergung am
Unglücksort und bei der Aufklärung „mehr als ihre Pflicht“ getan hätten.…
sprach außerdem davon, dass man das alltägliche Vertrauen in Menschen mit
Verantwortung – ob nun Zugführer, Gasleitungsinstallateure oder eben
Piloten – nicht verlieren dürfe.
## 500 Angehörige
„Trauer und Schmerz brauchen ihre Zeit“, schloss Gauck, „bis wir
weitergehen können im Leben. Bis dahin hilft oft nur das Wissen, nicht
allein zu sein.“
Allein waren die 500 Angehörigen im Dom wahrlich nicht: Die restlichen 900
Plätze waren mit Politik- und Kirchenvertretern besetzt, außerdem hatten
250 Bürgern die Möglichkeit, auch ohne persönliche Einladung teilzunehmen.
Der Gottesdienst wurde gemeinsam geleitet von dem Kölner Erzbischof und
Kardinal Rainer Maria Woelki sowie von Annette Kurschus, Präses der
Evangelischen Kirche. „Gott selbst muss dafür einstehen, was geschehen ist
und was er hat geschehen lassen“, sagte Kurschus. Mit der Frage nach dem
Warum und der Botschaft, nicht allein zu sein: damit strömten die Gäste der
Trauerfeier am Mittag unter Glockengeläut ins Freie.
17 Apr 2015
## AUTOREN
Helke Ellersiek
## TAGS
Joachim Gauck
Flugzeugunglück
Germanwings
Lufthansa
Flugzeugabsturz
Flugzeug
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Piloten
Krisenmanagement
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