| # taz.de -- Kritiker der Vorratsdatenspeicherung: „Heiko Maas hat gut verhand… | |
| > Johannes Fechner, rechtspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, | |
| > rechnet mit der Zustimmung des SPD-Konvents zur Vorratsdatenspeicherung. | |
| Bild: Es werden weniger Daten für kürzer begrenzte Zeit gespeichert – ein v… | |
| taz: Herr Fechner, Sie gelten in der SPD als Gegner der | |
| Vorratsdatenspeicherung (VDS). Vorige Woche haben sich die Minister Maas | |
| und de Maizière auf die Wiedereinführung geeinigt. Hoffen Sie auf ein Veto | |
| des SPD-Parteikonvents am 20. Juni? | |
| Johannes Fechner: Nein, ich halte den Vorschlag von Minister Maas für einen | |
| vernünftigen Kompromiss. Es werden weniger Daten für kürzer begrenzte Zeit | |
| gespeichert. Nach Fristablauf haben Betroffene einen Löschungsanspruch. | |
| Maas hat gut verhandelt, ich werde ihn unterstützen. | |
| Meinen Sie, dass er und SPD-Chef Gabriel dort eine Mehrheit für die VDS | |
| bekommen? | |
| Ja. Da Daten nur bei schweren Straftaten und nur nach richterlichem | |
| Beschluss abgefragt werden dürfen, kann der Vorschlag von Fraktion und | |
| Partei guten Gewissens akzeptiert werden. | |
| Jusos und SPD-Netzpolitiker rufen parteiintern aber zum Widerstand auf… | |
| Es ist gut, dass wir eine offene Diskussion führen. | |
| Welche Rolle spielt der SPD-Parteitagsbeschluss von Ende 2011, in dem sich | |
| die SPD bereits für die VDS ausgesprochen hat? | |
| Die damaligen Vorgaben waren wichtig für die Verhandlungen in der | |
| Bundesregierung. Sie werden eingehalten. Nun geht es darum, ob die Partei | |
| eine VDS auch dann akzeptiert, wenn Deutschland keine EU-Richtlinie mehr | |
| umsetzen muss. | |
| Kann es noch Änderungen an den Plänen geben, etwa den Verzicht auf | |
| Speicherung von Handy-Standortdaten? | |
| Eher nicht. Denn es wurden bereits kurze Speicherfristen vereinbart und auf | |
| die Speicherung des E-Mail-Verkehr verzichtet. Sonst kommen auch die | |
| Hardliner aus der Union und fordern längere Speicherfristen. | |
| Solche Forderungen wird es sicher geben, spätestens nachdem das Gesetz | |
| verabschiedet ist. Ist der jetzige Kompromiss nur ein Lockvogel-Angebot? | |
| Nein, das Gesetz soll dauerhaft so zurückhaltend bleiben. Es wird nicht | |
| alle zwei Jahre ausgeweitet werden. Das würde die SPD nicht mitmachen. | |
| Wird das Gesetz vor Gericht Bestand haben? | |
| Die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts sind erfüllt. Richtig ist, dass | |
| sich der EuGH sehr skeptisch gegenüber anlasslosen Massenspeicherungen | |
| geäußert hat. Aber das nun Vereinbarte ist gerade im europäischen Vergleich | |
| so restriktiv, dass der EuGH dies meiner Einschätzung nach nicht aufheben | |
| wird. | |
| 22 Apr 2015 | |
| ## AUTOREN | |
| Christian Rath | |
| ## TAGS | |
| Datenschutz | |
| Schwerpunkt Überwachung | |
| SPD | |
| Heiko Maas | |
| Vorratsdatenspeicherung | |
| Hackerangriff | |
| Datenschutz | |
| Schwerpunkt Überwachung | |
| SPD | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Neues IT-Sicherheitsgesetz: Vorratsdatenspeicherung plus Eins | |
| Mit einem neuen IT-Sicherheitsgesetz will die Regierung die Bürger | |
| angeblich besser beschützen. Profitieren wird vor allem das | |
| Innenministerium. | |
| Fahrplan der Vorratsdatenspeicherung: Über den Kopf der Partei hinweg | |
| Die Koalitionsfraktionen wollen noch vor der Sommerpause einen Beschluss | |
| fassen. Was die Bundes-SPD dazu sagt, ist der Fraktion relativ egal. | |
| Kolumne Der rote Faden: Es. Ist. Alles. So. Mühsam. | |
| Der Streit über die Vorratsdatenspeicherung dreht sich seit 2008 im Kreis. | |
| Neue Argumente? Gibt es nicht. Dafür aber steile Forderungen nach | |
| Schockereignissen. | |
| SPD-Netzaktivist über Vorratsdaten: „Ein reines Placebo-Thema“ | |
| Die Vorratsdatenspeicherung wird auch mit neuem Namen nicht besser. Dafür | |
| gibt es in der SPD-Basis 2015 keine Mehrheit mehr, glaubt D64-Aktivist Nico | |
| Lumma. | |
| Kommentar Vorratsdatenspeicherung: Der Sündenfall | |
| Sigmar Gabriel verdonnert Justizminister Maas zur Vorratsdatenspeicherung. | |
| Das ist erst der Anfang der anlasslosen Massenüberwachung. |