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# taz.de -- Kommentar Krieg im Jemen: Erfolg für den saudischen König
> Der Jemen-Konflikt droht nun zu einem Stellvertreterkrieg zwischen dem
> Iran und Saudi-Arabien um die regionale Vorherrschaft zu werden.
Bild: Der saudische König Salman.
Vier Wochen lang haben die Saudis den Jemen bombardiert. Dass sie die
Luftschläge, die knapp tausend Zivilisten und Kämpfer das Leben gekostet
haben, nun als Erfolg verkaufen, ist mehr als fragwürdig. Das kleine Land
steckt tiefer im Chaos als zuvor. Profitiert hat nur die Regierung in Riad.
Eine politische Lösung im Jemen zeichnet sich nicht ab. Stattdessen kommt
zu der politischen Krise eine humanitäre hinzu. Wofür dieser hohe Preis?
Obwohl die Saudis einige Waffenarsenale zerstören konnten, herrschen die
Huthi-Rebellen noch immer über Sanaa und weite Teile des Jemens. Aus seinem
Exil in Riad konnte der jemenitische Präsident Hadi bislang nicht
zurückkehren. Obendrein nutzte al-Qaida die Situation, um an Macht zu
gewinnen.
Innenpolitisch aber ist die Militäraktion für den neuen saudischen König
Salman ein voller Erfolg. Der Krieg war eine seiner ersten Amtshandlungen.
Mit seiner Operation „Sturm der Entschlossenheit“ konnte sich Salman als
starker Herrscher inszenieren. Die Medien feierten ihn als Garant der
Stabilität und bejubelten sein hartes Durchgreifen. Und in der saudischen
Bevölkerung kommt das gut an in Zeiten, in denen immer mehr Staaten der
Region im Chaos versinken und der IS auch an der saudischen Tür klopft.
Neben Salman sind die Gewinner des Krieges leider alle, die vom Konflikt
zwischen Sunniten und Schiiten profitieren. Das Eingreifen hat die
Vorurteile auf beiden Seiten verstärkt. Die innenpolitische Krise im Jemen
droht zu einem Stellvertreterkrieg zwischen dem schiitischen Iran und
Saudi-Arabien um die regionale Vorherrschaft zu werden. Selbst wenn die
geschwächten Huthis nun verhandeln sollten, sind dank der
Militärintervention die Chancen auf eine politische Lösung noch geringer
worden.
22 Apr 2015
## AUTOREN
Jannis Hagmann
## TAGS
al-Qaida
„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Iran
König Salman
Huthi-Rebellen
Saudi-Arabien
Jemen
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Vereinte Nationen
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Abed Rabbo Mansur Hadi
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