| # taz.de -- Anti-israelische Demos in Berlin: Verdacht auf Volksverhetzung | |
| > Der Krieg im Gaza-Streifen ist auch in Berlin Thema. Bei Demonstrationen | |
| > kommt es zu antisemitischen Äußerungen. Die Polizei prüft den | |
| > Sachverhalt. | |
| Bild: Anti-israelische Demo in Berlin. | |
| BERLIN dpa | Nach mehreren anti-israelischen Demonstrationen von | |
| Palästinensern in Berlin untersuchen Polizei und Staatsanwaltschaft, ob | |
| dabei gerufene Parolen volksverhetzend und damit strafbar waren. Derzeit | |
| prüfe man den Sachverhalt, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Bei einer | |
| Kundgebung am Donnerstagabend riefen zahlreiche arabisch-palästinensische | |
| Demonstranten unter anderem: „Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und | |
| kämpf' allein“. Auf Internetvideos waren weitere Sprechchöre mit ähnlichen | |
| Inhalten zu hören. | |
| Die jüdische Organisation American Jewish Committee (AJC) erstattete | |
| Anzeige. Gleichzeitig forderte sie die Behörden auf, gegen einen | |
| islamischen Hassprediger vorzugehen, der bei einer Ansprache in der | |
| Al-Nur-Moschee in Neukölln gegen Israel und die Juden gehetzt habe. „Der | |
| Aufruf zum Mord ist mit nichts zu rechtfertigen“, erklärte die Direktorin | |
| Deidre Berger. Ein Video des Auftritts kursiert im Internet. | |
| Auch die CDU-Jugendorganisation Junge Union verlangte ein härteres Vorgehen | |
| gegen antisemitische Äußerungen. Die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit | |
| sei ein hohes Gut in Deutschland. „Selbstverständlich ist es legitim, die | |
| israelische Regierung zu kritisieren.“ Das Demonstrationsrecht finde jedoch | |
| seine Grenzen, wenn andere Menschen, die mit dem Konflikt im Nahen Osten | |
| nichts zu tun haben, durch Worte oder Taten verletzt würden. „Parolen gegen | |
| das Judentum haben nichts mit Kritik an Israel zu tun, sondern sind | |
| schlecht als Kritik getarnter, offener Antisemitismus.“ | |
| Bei einer Pro-Palästina-Demonstration am Samstag in Berlin-Mitte war ein | |
| Mann antisemitisch beschimpft worden. Er war nach Polizeiangaben zufällig | |
| an dem Protestzug vorbeigekommen und von Demonstranten als Jude erkannt | |
| worden. Ordner und Polizisten hätten aber einen körperlichen Angriff | |
| verhindert, hieß es. Die Demonstranten waren anlässlich des Gaza-Konflikts | |
| unter dem Motto „Free Palästina – seid laut aber friedlich“ auf die Stra… | |
| gegangen. | |
| Als strafbare Volksverhetzung wird bezeichnet, wenn jemand „gegen eine | |
| nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft | |
| bestimmte Gruppe ... zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen | |
| auffordert“. | |
| 21 Jul 2014 | |
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