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# taz.de -- Zyklon im Golf von Bengalen: Tod und Zerstörung
> Der Wirbelsturm Mocha hat Verheerungen in Myanmar angerichtet. Am
> stärksten traf es die Region Rakhine und dort lebende Angehörige der
> Rohingya.
Bild: In der Stadt Sittwe hinterließ der Zyklon Mocha eine Schneise der Verwü…
Mumbai taz | Heftige Regenfälle, starke Winde, Sturmfluten und
Überschwemmungen: Dies hat der tropische Wirbelsturm Mocha in den letzten
Tagen dem Westen von Myanmar, dem südöstlichen Bangladesch und Indiens
nordöstlichen Bundesstaaten Mizoram, Tripura und Manipur beschert.
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern wütete der
Zyklon, als er am Sonntag in Sittwe in Myanmars westlichem Rakhine-Staat
auf Land traf. Einige tausend Menschen waren dort evakuiert worden.
Doch weil das genaue Ausmaß der Schäden in der Region, zu der viele
Kommunikationsverbindungen unterbrochen waren, immer noch unbekannt sind,
steigt die Zahl der dortigen Todesopfer noch weiter an. Mocha war dort der
heftigste Zyklon seit mehr als einem Jahrzehnt.
Bereits am Dienstag hatte Myanmars oppositionelle Nationale
Einheitsregierung (NUG) der demokratischen Opposition im Untergrund und
Exil schon von 400 Toten gesprochen, die durch den Wirbelsturm allein in
Rakhine ums Leben gekommen seien. Am Mittwoch berichteten die von Myanmars
Militärjunta kontrollierten Staatsmedien laut Nachrichtenagentur AFP
dagegen von bisher 81 Toten. Große Teile von Sittwe, der Haupstadt von
Rakhine, sollen zerstört sein.
## Verbesserte Katastrophenprävention in Bangladesch
Die Folgen des Zyklons in Myanmar entpuppen sich als weitaus schlimmer als
zunächst angenommen. In und um Sittwe wurden die Lager von
Binnenvertriebenen der muslimischen Volksgruppe der Rohingya am schwersten
vom Unwetter betroffen. Seit den mehrfachen Pogromen gegen die Rohingya
sind viele nach Bangladesch geflohen, wo sie ebenso in Lagern leben.
Doch aus Bangladesch wurden bisher immerhin keine Todesopfer gemeldet. Dort
waren über 400.0000 Menschen aus 14 Küstenbezirken evakuiert worden. In der
Region von Cox's Bazar hat der Zyklon viele Unterkünfte der aus Myanmar
vertriebenen Rohingya beschädigt. Dächer und ganze Häuser wurden zerstört
und Siedlungen geflutet. Um Cox's Bazar leben fast eine Million
Rohingya-Flüchtlinge in Lagern ohne Perspektiven.
Zwar habe der Wirbelsturm auch dort 10.000 Unterkünfte beschädigt oder
zerstört, berichtet etwa Caritas International. Doch laut der
Hilfsorganisation gibt es auch Dank internationaler humanitärer Hilfe
inzwischen eine gute Katastrophenprävention.
## Schon bisher reicht die humanitäre Hilfe nicht
Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen bitten bereits um Spenden,
um vor Ort helfen zu können. Schon vor Mocha war die Versorgung der von
externer Hilfe abhängigen Rohingya bei weitem nicht gedeckt gewesen, warnte
der UN-Koordinator für Myanmar, Ramanathan Balakrishnan.
Vor 15 Jahren hatte der bisher schlimmste Tropensturm Nargis in Myanmar
schätzungsweise 140.000 Menschen in den Tod gerissen. Die damalige
Militärjunta ließ aus Furcht vor äußerer Einmischung lange Zeit keine
internationale Hilfe ins Land.
Im Jahr 2009 richtete der Zyklon Aila in Bangladesch und Indien
unvergessliche Verwüstungen an und tötete über 300 Menschen.Doch konnten
dort in den letzten Jahren durch akuratere Wettervorhersagen und bessere
Evakuierungspläne die Opferzahlen gesenkt werden.
17 May 2023
## AUTOREN
Natalie Mayroth
## TAGS
Schwerpunkt Myanmar
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Bangladesch
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