| # taz.de -- Wieder deutsche Waffen für Israel: Bundesregierung hebt Teil-Expor… | |
| > Nach einer dreimonatigen Pause möchte Deutschland künftig wieder Waffen | |
| > nach Israel exportieren. Ein Wissenschaftler kritisiert das als | |
| > „kurzfristig“. | |
| Bild: Israelische IDF-Soldaten führen nahe der Grenze zum Gazastreifen Wartung… | |
| afp/taz | Nach rund drei Monaten hebt die Bundesregierung die Einschränkung | |
| von Waffenexporten nach Israel wieder auf. Ab dem 24. November sollen | |
| sämtliche Rüstungsexporte nach Israel wieder möglich sein, sagte ein | |
| Regierungssprecher am Montag in Berlin. Der wichtigste Grund für die | |
| Entscheidung sei, dass der am 10. Oktober in Kraft getretene | |
| Waffenstillstand in Gaza weiterhin halte. | |
| Mit dem Teilstopp der Waffenlieferungen an Israel hatte [1][Bundeskanzler | |
| Friedrich Merz (CDU) am 8. August auf die Ausweitung der israelischen | |
| Militäroffensive im Gazastreifen reagiert.] Die Maßnahme betraf all jene | |
| Rüstungsgüter, „die im Gazastreifen zum Einsatz kommen können“, wie Merz | |
| damals erklärte. | |
| Ab kommendem Montag soll für deutsche Rüstungsexporte nach Israel wieder | |
| das übliche Verfahren gelten: Über israelische Bitten nach | |
| Waffenlieferungen solle dann auf Grundlage von Einzelfallprüfungen | |
| entschieden werden. Das heißt nicht, dass alle Anträge Israels positiv | |
| beschieden werden. | |
| Dennoch begrüßte Israels Außenminister Gideon Saar die Entscheidung der | |
| Bundesregierung ausdrücklich. Im Onlinedienst X rief er „andere Regierungen | |
| dazu auf, nun ähnliche Entscheidungen zu treffen“. Israel wünscht sich aus | |
| Deutschland derzeit vor allem Motoren für seine Merkava-Panzer, die von der | |
| Firma Renk produziert werden. Diese sind während des Krieges auch in Gaza | |
| zum Einsatz gekommen. | |
| ## Neue Argumente für eine Klage | |
| Max Mutschler, Rüstungsexperte am Bonner Konfliktforschungsinstitut BICC, | |
| kritisierte die Ankündigung der Bundesregierung. „Wichtig wären ein | |
| tragfähiges Friedensabkommen und ein glaubwürdiger Strategiewechsel beim | |
| israelischen Militär“, sagte der Wissenschaftler der taz. Zudem gebe es | |
| inzwischen zahlreiche Juristen, die Anzeichen für einen Völkermord in Gaza | |
| sehen. „Da kann man nicht einfach wieder business as usual machen.“ | |
| Er kritisierte die Riskoabschätzung der Bundesregierung als zu | |
| „kurzfristig“. „Dass aktuell nicht mehr gekämpft wird gibt uns keinen | |
| Hinweis darauf, dass sich die Militärdoktrin Israels geändert hat.“ | |
| Die deutschen Rüstungsexporte sind seit geraumer Zeit auch ein Fall für die | |
| Justiz. Beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag ist eine Klage des | |
| lateinamerikanischen Landes Nicaragua anhängig, das Deutschland der | |
| Beihilfe zum Völkermord beschuldigt. [2][Außerdem hatte das | |
| Verwaltungsgericht Berlin erst in der vergangenen Woche Klagen mehrerer | |
| Palästinenser unter Berufung auf den Exportstopp zurückgewiesen.] Für diese | |
| Klagen gibt es nun eine neue Bewertungsgrundlage. | |
| 17 Nov 2025 | |
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