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# taz.de -- Wahl in Mecklenburg-Vorpommern: Grüne jubeln in Schwerin
> Erstmals schaffen es die Grünen ins Landesparlament von MV. Der Erfolg
> geht vor allem aufs Konto des Spitzenduos, das besonders vor Ort punkten
> konnte.
Bild: Jubeln mit dem Drei-Finger-Victory-Zeichen: Grünen Spitzenkandidatin Sil…
BERLIN taz | Während die Bundespolitiker der anderen Parteien die Wahl aus
Berlin kommentierten, war Grünen-Chef Cem Özdemir extra vors Schweriner
Schloss gefahren. Nicht ohne Grund. "Das ist eine wahre Sensation",
kommentierte er den Doppelsieg seiner Partei. Einerseits konnten die Grünen
erstmals in den Landtag einziehen. Andererseits war Mecklenburg-Vorpommern
das letzte Landesparlament, in dem noch keine grünen Abgeordneten saßen.
Dass der Einzug in dem für die Grünen traditionell schwierigen Ost-Land
gelungen ist, dürfte auch an dem Grünen-Hoch im Bund liegen. Doch vor allem
geht der Sieg auf das Konto der beiden Spitzenkandidaten Silke Gajek und
Jürgen Suhr. "Viele Menschen glauben, dass wir die richtigen Konzepte
haben", sagte Suhr. Und kündigte an, seine Partei werde einen "frischen und
belebenden Wind" in den Landtag bringen.
Die Teamarbeit zwischen ihm und seiner Parteikollegin funktionierte in der
klassischen grünen Zweieraufteilung gut. Gajek stammt aus der Tradition der
DDR-Bürgerrechtler und war in der Wendezeit im Neuen Forum aktiv. Sie
arbeitet als Geschäftsführerin einer Selbsthilfekontaktstelle und
konzentrierte sich auf Soziales.
Suhr, der aus Westdeutschland kommt, Wirtschaftswissenschaft studierte und
seit 2004 Grünen-Landeschef ist, profilierte sich als Kritiker des
Atommüllzwischenlagers Lubmin und warb für einen schnelleren Umstieg auf
Wind- und Sonnenenergie.
Für den Fall, ins Parlament zu kommen, haben die Grünen gleich zehn
Initiativen angekündigt. Sie wollen etwa die Betriebsgenehmigung des Lagers
Lubmin überprüfen, neue Testflächen für Windräder ausweisen und mehr
Mitbestimmung der BürgerInnen ermöglichen. Dies werden sie wohl erstmal aus
der Opposition heraus fordern. Zwar hatten führende Grüne in den
vergangenen Tagen sogar mit einer Regierungsbeteiligung geliebäugelt. Doch
nach den Prognosen am Abend hatte Rot-Grün rechnerisch keine Mehrheit,
zudem dürfte die Lust von Amtsinhaber Erwin Sellering (SPD) auf einen
unbequemen Koalitionspartner begrenzt sein.
Dem kleinen Landesverband stellen sich jetzt sehr praktische Probleme. Er
hat nur 500 Mitglieder, allein im Ortsverband von Köln sind es doppelt so
viele. Mit dieser personellen Reserve den parlamentarischen Betrieb - mit
Abgeordneten, Mitarbeitern, Sprecherposten - zu bespielen ist eine
Herausforderung.
4 Sep 2011
## AUTOREN
Ulrich Schulte
## TAGS
Schwerpunkt Wahlen in Berlin
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