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# taz.de -- Ukraine-Russland-Konflikt: Russland startet Hafenblockade
> Die Zufahrt zu den ukrainischen Häfen Mariupol und Berdjansk ist
> blockiert. Russische Häfen im Asowschen Meer sind wohl nicht betroffen.
Bild: Im Hafen von Bedjansk liegen nach ukrainischen Angaben drei Schiffe fest
Kiew taz/rtr | Seit Mittwochabend geht an den ukrainischen Häfen Mariupol
und Berdjansk nichts mehr. Faktisch hat Russland die Zufahrt zu den beiden
Häfen am Asowschen Meer blockiert. Dies berichtete am Donnerstag Volodymyr
Omelyan, der ukrainische Minister für Infrastruktur. Von der russischen
Blockade, so Omelyan, seien insgesamt 35 Schiffe betroffen.
Derzeit warten demnach vor dem Asowschen Meer 18 Schiffe auf die Erlaubnis,
die Meerenge von Kertsch unter der von Russland gebauten Krim-Brücke zu
passieren. Vier von ihnen wollen nach Berdjansk, 14 in den Hafen von
Mariupol.
Auch in umgekehrter Richtung, vor der Ausfahrt aus dem Asowschen ins
Schwarze Meer habe sich eine Schlange von Schiffen gebildet, so der
Minister. Im Hafen von Bedjansk lägen derzeit drei Schiffe fest, im Hafen
von Mariupol sechs Schiffe. „Und diese Schiffe müssen vorerst in den Häfen
bleiben“, so Omelyan.
Russische Häfen im Asowschen Meer, sagt Omelyan, seien indes nicht von der
Blockade betroffen. „Russland blockiert also die ukrainischen Häfen. Diese
Handlungen der russischen Seite zeigen, dass man hier eine gezielte
Eskalation der Situation im Asowschen Meer will, eine [1][Destabilisierung
der Region] anstrebt. Russland will die Häfen der Ukraine blockieren und
die Ukraine schrittweise von ihren Territorien verdrängen, die ihnen
entsprechend internationalem Recht zustehen“, erklärt Omelyan.
Unterdessen hat der ukrainische Grenzschutz Ausländern einen Aufenthalt auf
der Krim grundsätzlich verboten. Dieses Verbot gelte für die [2][Dauer des
Kriegsrechtes]. Nur noch Ukrainer seien berechtigt, die Krim zu besuchen,
so Andriy Demtschenko vom ukrainischen Grenzschutz gegenüber der Ukrainska
Prawda.
## Aktivisten unterstützen ukrainische Seeleute
Bisher hat die Ukraine Ausländern einen Besuch auf der Krim erlaubt, wenn
diese den Besuch vorab bei den Migrationsbehörden anmeldeten und über
ukrainisches Territorium auf die Krim reisen. Ausländer, die die Krim über
russisches Territorium besuchen wollen, müssen hingegen mit einem
Einreiseverbot in die Ukraine rechnen.
Aktivisten der von den russischen Machthabern verfolgten Krimtataren
unterstützen derweil die 24 ukrainischen Seeleute, die vom russischen
Grenzschutz am Sonntag an der Meerenge von Kertsch festgesetzt worden waren
und jetzt in Haft sind. Dies berichtet der Krimtatare Nariman Dscheljal
gegenüber dem Sender „Krym.Realii“.
So seien Krimtataren auf der Krim in Kontakt mit den gefangenen Seeleuten
getreten und hätten ihnen Pakete zukommen lassen. Gleichzeitig habe man
eine Spendensammlung für die Inhaftierten initiiert, so Dscheljal über die
Aktionen.
„Derzeit bin ich im Gerichtsgebäude in Simferopol“, berichtet Dscheljal.
„Inzwischen haben wir Zahnbürsten, Pantoffeln und Zahnpasta für alle
Inhaftierten gekauft und sie auch schon in die Haftanstalt gebracht.“ Auch
auf dem ukrainischen Mutterland seien Spendenaktionen für die 24
inhaftierten Seeleute gestartet worden.
Derweil hat Russland einem Medienbericht zufolge eine neue
Luftabwehreinheit auf die Krim verlegt. Das Bataillon mit dem modernen
Boden-Luft-Raketensystem vom Typ S-400 werde in Djankoi im Norden der
Halbinsel stationiert, meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung
auf einen Sprecher der Schwarzmeerflotte.
29 Nov 2018
## LINKS
[1] /Kommentar-Ukraine-Russland-Krise/!5554113
[2] /Konflikt-auf-dem-Asowschen-Meer/!5554101
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Asowsches Meer
Russland
Ukraine
Ukraine-Krim-Krise
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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