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# taz.de -- US-Talent in der WNBA: Der Caitlin-Clark-Effekt
> Seit zwei Jahren hat US-Basketballerin Caitlin Clark einen großen
> Einfluss auf Basketball in den USA. Ihr Aufstieg kommt nicht ohne Hürden.
Bild: Clark für Drei – ihre Paradedisziplin
In der [1][WNBA] schlagen die Indiana Fever die Seattle Storm am Sonntag
mit 92:75. Caitlin Clark, die für Fever spielt, erzielt dabei 23 Punkte und
gibt neun Assists.
Für einen Rookie, also für eine Spielerin, die ihre erste Saison in der
Liga absolviert, sind das beeindruckende Zahlen. Aufgehorcht wird, weil die
aus Iowa stammende 22-Jährige diese Zahlen fast jedes Spiel abliefert, und
wie.
Clark wirft Dreier aus jeder denkbaren Position. Diese Aktionen sind meist
Highlight-Videos und/oder Stoff für Überschriften – das geht viral und weit
über die [2][Frauenbasketball-Welt] hinaus.
Sie elektrisiert die Zuschauer, zieht sie ins Stadion und vor den
Fernseher. Und das nicht erst seit dieser Saison. Die Lokalpresse in Iowa
nennt die anziehende Wirkung der Werferin den „Caitlin-Clark-Effekt“.
## Ausverkaufte Stadien und beste TV-Quoten
Seit 2023 brachen die Spiele ihres ehemaligen College-Vereins, der Iowa
Hawkeyes, reihenweise Zuschauerrekorde. Tickets für die sonst nicht mal
ausverkauften Basketballspiele der College-Frauen wurden für über 1.000
Dollar verkauft.
Das Finale der 2024 College-Saison zwischen den Iowa Hawkeyes und den South
Carolina Gamecocks wurde von 18,9 Millionen Menschen geschaut. Das waren
mehr Zuschauer als beim sich sonst in anderen Sphären befindenden Finale
der College-Männer.
Seit diesem Jahr spielt Clark in der WNBA. Diese wächst seit Jahren
kontinuierlich, schon vor Clark. Ganz so einfach, wie mit dem
„Caitlin-Clark-Effekt“ suggeriert, ist es also nicht. Medial wirkt es, als
käme das Wachstum ausschließlich von der Rookie aus Iowa.
Das ärgert Athletinnen, wie die wertvollste Spielerin von 2022, [3][A’ja
Wilson], die nicht versteht, warum Clark in so jungen Jahren so viel Hype
bekommt: „Sie muss noch viel lernen und das ist okay. Aber diese Gespräche
sind so ermüdend.“
Auch spielerisch wird Clark laut Beobachtern ihrer Spiele häufig sehr hart
angegangen, manchmal hart gefoult. In der Sportwelt wird darüber
diskutiert, ob es sich hierbei um Missgunst oder Neid handelt.
## Clark ist nicht alles
Clarks Mitstreiterin um die beste Rookie des Jahres – Angel Reese –
unterstreicht, dass Frauenbasketball nicht nur wegen Clark geschaut wird:
„Viele von uns haben so viel für dieses Spiel getan. Es gibt so viele große
Spielerinnen in dieser Liga, die das schon sehr, sehr lange verdient haben,
und zum Glück kommt es jetzt.“ Das stimmt. Die gesamte WNBA kämpft seit
Jahren um mehr Aufmerksamkeit. Die Persona Caitlin Clark stellt das
zeitweise in den Schatten.
Ja, Clark beschleunigt den Aufstieg des Frauenbasketballs und hat besonders
in den letzten beiden Jahren ein vorher nie da gewesenes Feuer um sich
herum und den Sport entfacht. Auf der anderen Seite vergisst der
„Caitlin-Clark-Effekt“ die Spielerinnen um den jungen Superstar herum.
Basketball ist und bleibt ein Teamsport. Für die Aktionen der 22-Jährigen
muss sie in Position gebracht werden. Eine schöne Vorlage braucht eine
Abnehmerin. Ein spannendes Spiel braucht kämpfende Gegnerinnen.
Im September gehen die Playoffs los. Dort wird das junge Talent auf die
bisher größte Aufgabe ihrer Karriere stoßen. Gut möglich, dass weitere
Zuschauerrekorde gebrochen werden. Aber eher mit und nicht wegen Caitlin
Clark.
21 Aug 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Elias Schaal
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