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# taz.de -- Studie zu Fischerei: Haie, fürchtet die Spanier
> Spanien ist laut WWF der weltgrößte Exporteur von Haifleisch. Immer öfter
> würden die gefährdeten Tiere gezielt gefischt. Auch Deutsche greifen zu.
Bild: Wer ist hier für wen gefährlich? Gut ein Drittel aller Haiarten gilt al…
Berlin taz | Wer im Urlaub an der italienischen oder kroatischen
Mittelmeerküste ein Schwertfischsteak bestellt, bekommt möglicherweise
etwas ganz anderes: Fleisch von Haien. Davor warnt die Umweltstiftung WWF
in ihrem [1][Report „Das Hai- und Rochenfleisch-Netzwerk“]. Der
Etikettenschwindel ist nicht nur problematisch, [2][weil die
Haipopulationen in Gefahr sind], sondern auch, weil der Quecksilbergehalt
bei einigen Arten über den Grenzwerten liegt.
Der Studie zufolge sterben jährlich bis zu 100 Millionen Haie und Rochen
[3][in der Fischerei]. Meist werden sie [4][als Beifang deklariert]. Heike
Zidowitz vom WWF Deutschland hält das für unglaubwürdig: „In vielen
europäischen Thunfisch-Fischereien werden regelmäßig Haie in einem größeren
Umfang als die Zielarten selbst mitgefangen.“ Mehr als drei Viertel der gut
1.200 bekannten Arten gelten als gefährdet, mehr als ein Drittel ist
bereits vom Aussterben bedroht. Gehandelt wird vor allem Hai- und
Rochenfleisch, oft dient es als billiger Fischersatz und landet in Kantinen
oder in Mischprodukten – oder sogar in der Gastronomie.
Um die Treiber ausfindig zu machen, haben die Autor:innen der Studie die
Handelsströme der Haifischprodukte untersucht: Wenig überraschend ist, dass
es sich um ein komplexes, globales Geschäft handelt, mehr dagegen, dass die
europäischen Staaten und die EU eine zentrale Rolle spielen. „Spanien ist
der weltweit größte Exporteur von Haifleisch“, heißt es in dem Bericht. Von
2009 bis 2019 habe das Land 184.000 Tonnen in 85 Länder und Territorien
ausgeführt, den stärksten Handel betrieb es mit Japan, Portugal und
Großbritannien.
Die EU als Ganzes sei Hauptlieferant für die südostasiatischen Märkte und
zu mehr als einem Fünftel am Welthandel mit Haifischprodukten beteiligt.
Deutschland fällt als zweitgrößter Importeur von frischen Haifilets auf.
Das liegt am Dornhai, dessen Bauchlappen hier geräuchert und als
„Schillerlocken“ verkauft werden. Die Gesamtmenge ist mit durchschnittlich
32 Tonnen pro Jahr jedoch gering.
Um zumindest die illegale Haifischerei einzudämmen, fordert der WWF, bei
Ein- und Ausfuhr Herkunftsvalidierungen verpflichtend zu machen. Auch ein
Haimanagement wäre denkbar.
16 Jul 2021
## LINKS
[1] https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Artenschutz/WWF-Repor…
[2] /Vertane-Chance-fuer-den-Artenschutz/!5727289
[3] /Kritik-an-deutscher-Fischereipolitik/!5782868
[4] /Meeresschutz-nicht-umgesetzt/!5758770
## AUTOREN
Beate Willms
## TAGS
Schwerpunkt Artenschutz
Tiere
Fischerei
Haie
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Biodiversität
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Forschung
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