Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Russland verhängt Importverbote: Kein Fleisch, kein Käse, kein Ob…
> Die Liste der Einfuhrverbote wird länger. Russland reagiert damit auf die
> Sanktionen durch die USA und die EU. Und droht zudem mit Überflugverboten
Bild: Apfelernte in Polen: Das Produkt ist in Russland mit dem Importverbot bel…
MOSKAU/BERLIN dpa/afp | Nach der Ankündigung weitgehender russischer
Importbeschränkungen von Produkten aus der EU und den USA hat
Ministerpräsident Dmitri Medwedew Einzelheiten bekannt gegeben. Es werde
ein „komplettes Embargo“ für Rind-, Schweine-, und Geflügelfleisch, Fisch,
Käse, Milch, Gemüse und Obst aus den USA und der EU verhängt, sagte
Medwedew am Donnerstag bei einer im Fernsehen übertragenen Rede. Die
gleichen Vorschriften beträfen auch Einfuhren aus Australien, Kanada und
Norwegen.
Medwedew drohte zugleich damit, westlichen Fluglinien den Überflug von
russischem Territorium zu verbieten. Diese „ernste Maßnahme“ werde erwogen,
sagte er. Hintergrund sei die Einstellung des Flugbetriebs durch die
russische Billigfluggesellschaft Dobrolet, die auf westliche Sanktionen
zurückzuführen sei.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits am Mittwoch
Importbeschränkungen für Nahrungsmittel aus Ländern verkündet, die im
Ukraine-Konflikt Sanktionen gegen Russland verhängt haben. Er habe
angeordnet, zum Schutz „nationaler Interessen“ den Import aus diesen
Ländern für ein Jahr „zu verbieten oder zu begrenzen“, erklärte Putin.
Betroffen seien einige Agrarprodukte, Rohstoffe und Lebensmittel.
Russland hatte in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Importverbote
für westliche Produkte erlassen, diese aber stets mit Gesundheitsbedenken
begründet und eine Verbindung zu den scharfen Finanz- und Handelssanktionen
bestritten, die EU und USA vergangene Woche beschlossen hatten. Auch andere
Länder, etwa Kanada, belegten Russland wegen seiner Haltung im Konflikt in
der Ukraine mit Strafmaßnahmen.
Ein Großteil der Wirtschaftsmacht Russlands beruht auf Erdöl, Erdgas und
Kohle sowie Metallen wie Nickel und Aluminium. Das spiegelt sich auch in
den Importen wider. Der größte Teil der Einfuhren entfällt auf Produkte,
die für die Energie- und Rohstoffinfrastruktur gebraucht werden:
Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge, das waren allein 141 Milliarden
Dollar (44,9 Prozent aller Einfuhren 2013). Jeweils 12,8 Prozent entfallen
auf chemische Produkte und bearbeitete Vorprodukte. 12,2 Prozent der
russischen Einfuhren sind Fertigwaren aller Art, 10,9 Prozent entfallen auf
Nahrungsmittel.
7 Aug 2014
## TAGS
Ostukraine
Russland
Sanktionen
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Käse
Aldi
Ostukraine
Russland
Ukraine
Ukraine
Ukraine
Russland
Russland
Ukraine
Rüstungsexporte
Russland
Russland
## ARTIKEL ZUM THEMA
EU-Hilfszahlungen für Käsehersteller: Kein Geld mehr für Bauernschläue
Die EU stoppt die Unterstützung für Käseproduzenten, die wegen Russlands
Einfuhrstopp auf ihrer Ware sitzen. Viele Anträge kamen aus weniger stark
betroffenen Ländern.
Preissenkungen bei Lebensmitteln: Aldi nutzt Ukrainekrise aus
Nachdem Aldi den Butterpreis reduziert hat und weitere Händler nachziehen
wollen, übt der Bauernverband Kritik. Die Ukrainekrise werde für
Preissenkungen missbraucht.
Krise in der Ukraine: Gefechte vor Donezk
Separatisten fordern Waffenruhe. Die Bergung der Opfer der
Flugzeugkatastrophe bleibt unterbrochen. Derweil warnt der Westen Russland
vor einer Intervention.
Gemeinschaftsmentalität in Russland: Ich, das Volk
Wladimir Putin bedient die russische Sehnsucht nach dem Kollektiv. Es geht
um das Wohl der Gemeinschaft, nicht um Individualismus.
Entwicklungen im Ukraine-Konflikt: Im Osten nichts Neues
Russland warnt den Westen vor weiteren Sanktionen – und gibt grünes Licht
für ein gemeinsames Arktisprojekt. In der Ostukraine gibt es bei Kämpfen
wieder zahlreiche Tote.
Sanktionen im Ukraine-Konflikt: Kiew will kein russisches Gas leiten
Die Ukraine droht, Gas aus Russland nicht länger nach Westeuropa
weiterzuleiten. Unterdessen gehen die Kämpfe in der Ostukraine weiter.
Chef der „Republik Donezk“ tritt zurück: Ab jetzt nur noch Vize
In der Ostukraine ist der „Ministerpräsident“ der Separatisten, Alexander
Borodaj, zurückgetreten. Seine Arbeit beim Aufbau der Republik sei
abgeschlossen.
Kommentar Putins Importverbote: Es gibt keinen Handelskrieg
Russlands Sanktionen gegen die halbe Welt scheinen auf den ersten Blick
schlichtweg dämlich zu sein. Doch ihre Wirkung ist unberechenbar.
Einfuhrverbote für Agrarprodukte: Putin verbietet Westweizen
Russland hat einen Einfuhrstopp für Agrarprodukte von einigen Ländern
beschlossen. Dem Kreml zufolge ist das die Reaktion auf deren
Russland-Sanktionen.
Erstmals Luftangriffe auf Donezk: „Die Erstürmung steht bevor“
Bei Angriffen auf Donezk wurden drei Menschen getötet, doch die ukrainische
Regierung weist Verantwortung zurück. Die Nato befürchtet einen russischen
Einmarsch.
Exportverbot für Rheinmetall: Anspruch auf Schadensersatz
Das Geschäft mit Russland ist vorerst gestoppt. Der Rüstungskonzern hat
aber noch nicht auf Sigmar Gabriels Exportverbot reagiert.
Der sonntaz-Streit: „Völlig inakzeptabel“
Die Politiker Marina Weisband und Volker Beck fordern: Die Fifa muss
Russland die Fußball-Weltmeisterschaft wieder wegnehmen.
Krisen und ihre Folgen: Bauern jammern, Börsen taumeln
Deutsche Landwirte wollen nach China. Italiener und Griechen leiden. Und
die weltweiten Krisen lassen die Börsenkurse einbrechen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.