# taz.de -- Protest gegen Gasterminal vor Rügen: „LNG-Schiffe sind keine Fis… | |
> Kritik an fossilem Megaprojekt: Proteste in Berlin, auf der Ostseeinsel – | |
> und ein Auftritt im Bundestag gegen das Flüssiggasterminal vor Rügen. | |
Bild: Protest gegen das geplantes LNG-Gasterminal in Sassnitz | |
BERLIN taz | Braucht Deutschland ein weiteres riesiges | |
[1][Flüssiggasterminal vor der Küste Rügens]? Mit Protesten vor dem | |
Berliner Bundeskanzleramt, auf der Ostseeinsel und einem Auftritt im | |
Petitionsausschuss des Bundestags versuchten KritikerInnen am Montag, die | |
Bundesregierung davon zu überzeugen, dass das fossile Megaprojekt schädlich | |
für Klima, Umwelt und Tourismus sei. | |
„LNG-Schiffe sind keine Fischerboote“, sagte Marvin Müller im | |
Petitionsausschuss des Bundestages, um zu erklären, dass die | |
UnterzeichnerInnen der Petition [2][nicht nur aus klimapolitischen Gründen, | |
sondern auch gegen Rügen als LNG-Standort sind, weil das Touristen] | |
abschreckt. Müller ist Chef der Jusos in Mecklenburg-Vorpommern und | |
Mitinitiator der Petition, die mit mehr als 61.000 Stimmen das | |
erforderliche Quorum von 50.000 Stimmen erreicht hat, sodass sich der | |
Bundestag mit dem Thema befassen musste. Konkret richtet sich die Petition | |
dagegen, dass das LNG-Beschleunigungsgesetz auch für den Rügen-Terminal | |
gelten soll. Damit entfallen Umweltprüfverfahren. | |
Seitdem bekannt ist, dass in Sichtweite der Rügener Strände | |
Flüssiggasschiffe ihre Ladung löschen sollen, gibt es heftige Kritik. Laut | |
den Plänen soll dafür auch eine neue Pipeline verlegt werden. Sie soll | |
Flüssigerdgas von einem vom Bund gecharterten schwimmenden Terminal nach | |
Lubmin ans Festland bringen, wo es bereits einen LNG-Terminal gibt. | |
„Wir können nicht die Großwetterlage ignorieren“, sagte Stefan Wenzel, | |
parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, um das Projekt | |
im Ausschuss zu verteidigen. Der Terminal bringe zudem Arbeitsplätze in die | |
Region, wenn keine Touristen da seien. | |
## LNG-Terminals als Sicherheitspuffer | |
Wegen der durch den Ukrainekrieg weggefallenen Gaslieferungen aus Russland | |
plant die Bundesregierung weiter mit mehr LNG-Terminals, als Deutschland | |
eigentlich benötigt. Es müsse immer ein „Sicherheitspuffer“ mitgeplant | |
werden, hatte auch Wirtschaftsminister Robert Habeck betont. Tatsächlich | |
zeigt die im Herbst gesprengte Pipeline Nord Stream 2, wie schnell | |
Gas-Infrastruktur zerstört werden kann. | |
Sorgen bereiten den AktivistInnen vor Kurzem bekannt gewordene Pläne, das | |
LNG-Terminal nicht etwa 5 Kilometer vor dem Ostseebad Sellin zu bauen, | |
[3][sondern 20 Kilometer von der Küste des Fährhafens Sassnitz] entfernt. | |
Nachdem sich der Energiekonzern RWE nicht mehr an dem Projekt beteiligen | |
will, bringt sich dafür das norwegische Unternehmen Stena Power in | |
Stellung. Dann wäre der Terminal nicht mehr von der Insel aus zu sehen. | |
8 May 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Neues-Fluessiggas-Terminal-vor-Ruegen/!5926376 | |
[2] /LNG-Terminals-in-Deutschland/!5920313 | |
[3] https://www.nordkurier.de/regional/ruegen/jetzt-doch-neue-plane-fur-lng-ter… | |
## AUTOREN | |
Kai Schöneberg | |
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