# taz.de -- Piloten-Streik bei der Lufthansa: Stillstand auf dem Rollfeld | |
> Rund 900 Flüge fallen aus, etwa 100.000 Passagiere sind betroffen. Nach | |
> einem Gerichtsbeschluss führen die Piloten den Ausstand auch am | |
> Donnerstag fort. | |
Bild: Der steigt nicht ins Cockpit: ein Lufthansa-Pilot | |
Frankfurt/Main dpa | Hunderte gestrichene Flüge, rund 100.000 betroffene | |
Passagiere – die Lufthansa-Piloten legen die Fluglinie seit dem frühen | |
Mittwochmorgen mit ihrem mittlerweile 14. Streik großteils lahm. Auch am | |
Donnerstag soll der Streik weitergehen: Unmittelbar nach einer Verhandlung | |
vor dem Landesarbeitsgericht Hessen weitete die Pilotengewerkschaft | |
Vereinigung Cockpit (VC) den Ausstand auf zwei Tage aus. Das Gericht hatte | |
zuvor endgültig den Antrag der Lufthansa abgelehnt, den Ausstand per | |
einstweiliger Verfügung verbieten zu lassen. | |
„Nachdem schon am Mittwoch fast 900 Flüge seitens Lufthansa gestrichen | |
wurden, sind auch diesmal wieder alle Lang- und Kurzstreckenverbindungen | |
betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollten“, sagte | |
VC-Vorstand Jörg Handwerg im Hinblick auf den Donnerstag. | |
Von den gestrichenen Flügen am Mittwoch sind 51 Interkontinentalflüge. | |
Insgesamt kommt die Marke Lufthansa auf rund 1800 Flüge pro Tag. „2124 von | |
rund 3000 geplanten Flügen der Lufthansa Group finden statt“, heißt es in | |
der Mitteilung des Unternehmens vom Dienstagmittag. Darin sind allerdings | |
auch Flüge von Konzerngesellschaften enthalten, die nicht bestreikt werden, | |
wie zum Beispiel Brussels, Swiss oder AUA. | |
Am Dienstagnachmittag hatte die Lufthansa vor dem Arbeitsgericht Frankfurt | |
einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen den Streik gestellt. | |
Doch das Gericht scheute einen Eingriff in die Tarifautonomie: „Wir dürfen | |
Tarifpolitik unsererseits nicht einer Bewertung unterziehen. An | |
Tarifpolitik dürfen wir als staatliches Gericht nicht heran“, erklärte der | |
Vorsitzende Richter Martin Becker schon während der Verhandlung. Auch vor | |
dem Landesarbeitsgericht kassierte die Airline in der Nacht zum Mittwoch | |
eine Niederlage. | |
„Lufthansa nimmt die Entscheidung des Hessischen Landesarbeitsgerichts zur | |
Kenntnis. Wir werden nun die Gründe der Urteilsbegründung prüfen“, erklär… | |
die Airline. Das Unternehmen sei jederzeit bereit, die Tarifverhandlungen | |
mit der Konzerntarifkommission der Vereinigung Cockpit wieder aufzunehmen. | |
Die bislang letzte Verhandlungsrunde im seit April 2014 laufenden | |
Tarifkonflikt wurde im September 2015 abgebrochen, nachdem das | |
Landesarbeitsgericht Hessen einzelne Streikziele als rechtswidrig | |
eingeschätzt hatte. Seitdem hat die VC ihre Verhandlungstaktik geändert und | |
sich auf offene Tarifthemen konzentriert. | |
## Ausfall in Millionenhöhe befürchtet | |
Der Anlass des aktuellen Streiks sind einzig Forderungen zum Gehalt der | |
rund 5400 betroffenen Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und der | |
Tochtergesellschaft Germanwings. Die Piloten verlangen Tariferhöhungen von | |
zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017. Die | |
Pilotengewerkschaft hatte am vorigen Mittwoch erneut den Vorschlag des | |
Unternehmens abgelehnt, in eine Schlichtung zu den offenen | |
Gehaltsverhandlungen einzusteigen. | |
Der deutsche Flughafenverband ADV befürchtet Schäden in Millionenhöhe durch | |
den Streik der Lufthansa-Piloten und des Kabinenpersonals bei Eurowings. | |
Die Airports seien inzwischen immer häufiger Schauplatz von | |
Tarifauseinandersetzungen, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel der | |
Neuen Osnabrücker Zeitung. „Diese Entwicklung ist nicht akzeptabel und geht | |
weit über das vertretbare Maß hinaus.“ Die Airports agierten ohnehin in | |
einem „sehr angespannten wirtschaftlichen Umfeld“ und würden durch | |
streikbedingte Flugausfälle unnötig zusätzlich belastet. | |
23 Nov 2016 | |
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