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# taz.de -- Streikaufruf der Gewerkschaft Cockpit: Lufthansa hebt am Mittwoch n…
> Am Mittwoch werden die Kurz- und Langstreckenflüge der Lufthansa
> bestreikt. Piloten und Flugbegleiter fordern bessere Bezahlung und höhere
> Altersvorsorge.
Bild: Zum 14. Mal kommt es im Arbeitskampf zwischen der Lufthansa und ihren Pil…
Frankfurt rtr | Die Reisepläne von Zehntausenden Lufthansa-Passagieren
lösen sich wegen eines Pilotenstreiks in Luft auf. Bestreikt werden am
Mittwoch alle Lufthansa-Flüge auf der Kurz- und Langstrecke, die in
Deutschland abheben, wie die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit am
Montag mitteilte.
Die Lufthansa annulliert wegen des Piloten-Streiks am Mittwoch rund 880
Flüge. Insgesamt seien 100.000 Passagiere von dem Streik betroffen, teilte
die Lufthansa am Dienstag mit. Für Kunden, deren Flug streikbedingt
ausfalle, gebe es die Möglichkeit, einmalig kostenfrei umzubuchen oder zu
stornieren.
Passagiere von innerdeutschen Flügen könnten die Bahn nehmen. Insgesamt
stehen bei der Lufthansa nach Firmenangeben am Mittwoch 3000 Verbindungen
im Flugplan. Die Lufthansa-Billigflugtochter Eurowings sagt wegen des
Streiks der Flugbegleiter am Dienstag gut 60 Flüge ab. Das teilte die
Airline auf ihrer Webseite mit. Nicht betroffen seien
Eurowings-Langstreckenverbindungen sowie Flüge von Germanwings und
Sunexpress.
Der Ausstand, der von fünf Uhr bis acht Uhr abends angesetzt ist, trifft
die Eurowings-Standorte Düsseldorf und Hamburg. Insgesamt zählt die
Günstigfluglinie 23 Jets.
Die Situation ist schwierig, da neben der Dienstleistungsgewerkschaft auch
die Kabinenpersonal-Gewerkschaft Ufo bei den 400 Flugbegleitern von
Eurowings vertreten ist. Die hatte Eurowings Ende Oktober bestreikt. Verdi
hatte im September einen Arbeitskampf organisiert, der aber kaum
Auswirkungen auf den Flugbetrieb hatte.
„Der Eurowings-Vorstand hat die Arbeitsniederlegung provoziert, weil er
darauf beharrt, nur gemeinsam mit Verdi und Ufo einen Tarifvertrag bei
Eurowings verhandeln zu wollen“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied
Christine Behle.
## Rückwirkende Lohnerhöhung um 3,7 Prozent gefordert
Zuvor hatte die Arbeitnehmervertretung die Lohnverhandlungen mit der
größten deutschen Airline für gescheitert erklärt. Es wird der mittlerweile
14. Streik in dem seit Jahren schwelenden Arbeitskonflikt.
Der Ausstand der Piloten sei der falsche Weg, teilte die Lufthansa mit. Ein
Ersatzflugplan sei in Arbeit und werde auf der Firmenseite LH.com
veröffentlicht. „Lufthansa arbeitet mit allen Kräften daran, Kunden
bestmöglich zu informieren und sie, wenn möglich, auf andere Airlines oder
Verkehrsmittel umzubuchen.“
Cockpit fordert für die 5400 Flugzeugführer der Lufthansa rückwirkend ab
2012 eine Lohnerhöhung von 3,7 Prozent im Jahr. Die Forderung sei
angemessen, da der Kranich-Konzern dieses Jahr wie 2015 auf ein
hervorragendes Ergebnis zusteuere, sagte ein Cockpit-Sprecher.
Die Lufthansa bietet 2,5 Prozent über eine Laufzeit von gut sechs Jahren.
Cockpit sei auf die Angebote des Konzerns zur friedlichen Beilegung des
Konflikts nicht eingegangen, erklärte der Konzern. „Die Gewerkschaft
ignoriert die Möglichkeit der Schlichtung und wird damit ihrer
Verantwortung als Tarifpartner nicht gerecht.“
Der Arbeitskampf zwischen der Airline und den Flugzeugführern begann im
April 2014. Den letzten Ausstand vor 14 Monaten stoppte ein Gericht. Die
Fronten sind nach den Arbeitsniederlegungen und unzähligen Gesprächrunden
vollkommen verhärtet.
## Ausbau der Billigairline gefährdet Jobs
Den Piloten geht es neben der Bezahlung auch um die Altersversorgung und
die betriebsinterne Frührente. Im Sommer hatte Cockpit in inoffiziellen
Tarifgesprächen versucht, auch für die Flugzeugführer der Billigtochter
Eurowings Verbesserungen zu erreichen. Die Lufthansa lehnt dies ab.
Hinter den Kulissen tobt noch ein weiterer und wesentlich härter Konflikt
um Eurowings. Die Piloten sehen durch den Ausbau der Billiglinie
langfristig ihre Jobs gefährdet, weshalb sie das Wachstum begrenzen wollen.
Die Lufthansa sieht hingegen in der Expansion eine strategische
Weichenstellung, die nicht mit den Arbeitnehmern abgesprochen werden muss.
Nicht nur Lufthansa-Passagiere müssen um ihren Flug zittern: Bereits für
Dienstag ruft Verdi die Flugbegleiter der Lufthansa -Billigflugtochter
Eurowings zum ganztägigen Ausstand auf. Betroffen seien die 23
Eurowings-Flugzeuge an den Standorten Düsseldorf und Hamburg, sagte ein
Eurowings-Sprecher.
22 Nov 2016
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