| # taz.de -- Nachfolge im Weißen Haus: Trump gibt nach | |
| > Er werde das Weiße Haus verlassen, sagt Trump – falls Biden gewählt | |
| > werde. An seinen unbelegten Betrugsvorwürfen hält er fest. | |
| Bild: Der Auszug für den US-Präsidenten Trump und die First Lady steht bevor | |
| Washington dpa | Der republikanische Amtsinhaber Donald Trump wird das | |
| Weiße Haus nach eigenen Worten räumen, falls das Wahlkollegium für den | |
| Demokraten Joe Biden als nächsten US-Präsidenten stimmt. Gleichwohl würde | |
| er es angesichts des „massiven Wahlbetrugs“ für einen „Fehler“ halten, | |
| Biden zu wählen, betonte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen | |
| Haus. Der Republikaner hat [1][bislang keine Beweise für den angeblichen | |
| Wahlbetrug vorgelegt, von dem er seit Wochen spricht]. Trotzdem weigert er | |
| sich, Bidens Sieg anzuerkennen. „Das war eine manipulierte Wahl. 100 | |
| Prozent“, behauptete Trump. | |
| Es wäre „sehr hart“, eine Niederlage einzuräumen, sagte Trump nach einer | |
| Videoschalte mit US-Soldaten im Ausland anlässlich des Feiertags | |
| Thanksgiving (Erntedankfest). Es war das erste Mal seit der Wahl vom 3. | |
| November, dass er sich Fragen von Reportern stellte. Trump sagte, er finde | |
| es „nicht richtig“, dass Biden bereits ein Kabinett zusammenstelle. Mit | |
| Blick auf seine Behauptungen zum Wahlbetrug behauptete er, auch Tote hätten | |
| abgestimmt. | |
| Biden wurde nach der Wahl von US-Medien zum Sieger erklärt. Er konnte sich | |
| nach bisherigem Auszählungsstand die Stimmen von 306 Wahlleuten sichern, | |
| deutlich mehr als die für einen Sieg nötigen 270 Stimmen. Das Wahlkollegium | |
| wird am 14. Dezember den nächsten Präsidenten und dessen Vize wählen. Das | |
| Ergebnis der Abstimmung wird allerdings erst am 6. Januar offiziell | |
| bekanntgegeben. Beide Schritte gelten angesichts der längst bekannten | |
| Wahlergebnisse als Formalien. Biden (78) soll dann am 20. Januar vereidigt | |
| werden – als ältester Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten. | |
| An seine Anhänger gerichtet sagte Trump: „Seid nicht enttäuscht, dieses | |
| Rennen ist längst nicht vorbei.“ Trump und seine Republikaner haben zur | |
| Anfechtung der Ergebnisse zahlreiche Klagen angestrengt, bislang aber keine | |
| nennenswerten juristischen Erfolge erzielt. Die Frage, ob er der Tradition | |
| folgend einer Amtseinführung Bidens im Januar beiwohnen würde, ließ Trump | |
| unbeantwortet. | |
| ## Trump: „Wir sind wie ein Land der Dritten Welt“ | |
| Auf die Möglichkeit angesprochen, dass er 2024 erneut als | |
| Präsidentschaftskandidat der Republikaner antreten könnte, sagte Trump, bis | |
| dahin sei noch viel Zeit. Er wolle noch nicht über 2024 sprechen. Auf die | |
| Frage einer Journalistin, ob er das Weiße Haus im Fall von Bidens Wahl aus | |
| eigenen Stücken verlassen werde, sagte er: „Natürlich werde ich das, und | |
| das wissen Sie.“ Dann fügte Trump hinzu: „Ich denke, von jetzt bis zum 20. | |
| Januar wird noch viel passieren, viele Dinge. Es wurde massiver Wahlbetrug | |
| festgestellt. Wir sind wie ein Land der Dritten Welt.“ | |
| Biden hatte im Wahlkampf einmal gesagt, das Militär werde Trump notfalls | |
| aus dem Weißen Haus tragen, falls dieser sich weigern sollte, seine | |
| Niederlage anzuerkennen. US-Medien hatten zuletzt aber bereits unter | |
| Berufung auf Trumps Umfeld berichtet, dass der 74-Jährige im Fall einer | |
| Niederlage das Weiße Haus räumen werde. | |
| Trumps Regierung hatte sich nach der Wahl zunächst geweigert, die | |
| gesetzlich vorgesehene geordnete Amtsübergabe („transition“) an Biden | |
| einzuleiten. [2][Am Montag gab die zuständige Behörde jedoch nach und | |
| ebnete den Weg,] damit der Demokrat und sein Team schon vor der | |
| Amtseinführung Zugang zu Ministerien, Behörden und vertraulichen | |
| Informationen der Regierung bekommen sowie Millionen Dollar für Gehälter | |
| und andere Ausgaben. | |
| Trump kündigte an, er plane am nächsten Samstag (5. Dezember) in Georgia | |
| einen Wahlkampfauftritt zugunsten von zwei republikanischen Senatoren in | |
| dem Bundesstaat. Dort wird es am 5. Januar zu zwei Stichwahlen um Sitze im | |
| Senat kommen, die derzeit von den Republikanern gehalten werden. Die | |
| Demokraten hoffen beide Mandate und damit die Mehrheit im US-Senat zu | |
| erringen. Falls das gelingt, entstünde in der bislang von den Republikanern | |
| dominierten Parlamentskammer ein Patt von 50 zu 50 Stimmen. Damit könnte | |
| der gewählten demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris, die von Amts | |
| wegen die Präsidentin des Senats wäre, die entscheidende Stimme zukommen. | |
| ## Kontrolle im Senat liegt noch bei Republikanern | |
| Derzeit haben die Republikaner im mächtigen Senat noch eine knappe | |
| Mehrheit, das Repräsentantenhaus kontrollieren die Demokraten. Der Senat | |
| muss Gesetzen zustimmen, zudem benötigen alle von Biden für sein Kabinett | |
| nominierten Minister die Zustimmung der Kammer. | |
| 27 Nov 2020 | |
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