| # taz.de -- Nach Teil-Ablehnung im Bundesrat: Union fordert Verschärfung des �… | |
| > Unionspolitiker wollen schärfere Maßnahmen bei der Gesichtserkennung und | |
| > Vorratsdatenspeicherung. Dabei hoffen sie nun auf den | |
| > Vermittlungsausschuss. | |
| Bild: Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Thorsten Frei | |
| BERLIN dpa | Nach dem [1][Stopp von Teilen des sogenannten | |
| Sicherheitspakets im Bundesrat] fordern Unionspolitiker deutliche | |
| Verschärfungen der Ampel-Pläne. Der innenpolitische Sprecher der | |
| Unionsfraktion im Bundestag, Alexander Throm, verlangt mehr | |
| Sicherheitsbefugnisse bei der Gesichtserkennung und der | |
| Vorratsdatenspeicherung. „Bei diesen Maßnahmen gibt es akuten | |
| Nachbesserungsbedarf beim Sicherheitspaket der Ampel“, sagte der | |
| CDU-Politiker der Rheinischen Post. | |
| Die Union werde daher im [2][Vermittlungsausschuss] alles daran setzen, | |
| diese Änderungen durchzusetzen. Er warf der FDP vor, die Maßnahmen | |
| „torpediert“ zu haben. | |
| Ähnlich äußerte sich der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Thorsten | |
| Frei. Auf die Frage, ob das „Sicherheitspaket“, so wie es jetzt ist, im | |
| Bundesrat Zustimmung von der Union bekommen werde, antwortete er in der | |
| RTL/ntv-Sendung „Frühstart“: „Nein, das macht keinen Sinn.“ Es sei die | |
| Aufgabe des Vermittlungsausschusses, nun eine bessere Lösung zu finden. | |
| „Wir sind jedenfalls bereit, für mehr Sicherheit in Deutschland auch etwas | |
| zu tun“, ergänzte Frei. | |
| ## Wüst: Handwerkszeug gegen Terrorismus | |
| Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident [3][Hendrik Wüst] (CDU) sagte der | |
| Bild-Zeitung, Deutschland benötige „eine angemessene Speicherung von | |
| Verkehrsdaten bei den Telekommunikationsanbietern“. „Wir müssen unseren | |
| Sicherheitsbehörden das Handwerkszeug geben, um Terroristen und andere | |
| Straftäter im Internet und in sozialen Medien aufzuspüren.“ | |
| Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte das sogenannte | |
| Sicherheitspaket nach dem [4][Messeranschlag von Solingen] auf den Weg | |
| gebracht. Nach kontroverser Debatte hatte der Bundestag das Gesetzespaket | |
| am Freitag angenommen – doch wenig später stoppte der Bundesrat einen Teil | |
| davon. Während Verschärfungen im Aufenthalts- und Waffenrecht damit auf den | |
| Weg gebracht sind, liegen Pläne für mehr Internet-Befugnisse der | |
| Sicherheitsbehörden vorerst auf Eis. | |
| Bei dem nun gescheiterten „Gesetz zur Verbesserung der | |
| Terrorismusbekämpfung“ können Bundestag und Bundesregierung noch einen | |
| Rettungsversuch im Vermittlungsausschuss machen. Das Gremium ist mit | |
| Vertretern von Bundestag und Bundesrat besetzt und kann in solchen Fällen | |
| nach Lösungen suchen. | |
| ## „Quick-Freeze-Verfahren“ auf den Weg gebracht | |
| Das umstrittene Thema Speicherung von Kommunikationsdaten für | |
| Ermittlungszwecke ist nicht Teil des Pakets. Bundesjustizminister Marco | |
| Buschmann hat dazu aber kürzlich Pläne in die Ressortabstimmung gegeben. | |
| Vorgesehen ist keine anlasslose Vorratsdatenspeicherung, die Buschmann | |
| wiederholt abgelehnt hat, sondern das sogenannte „Quick-Freeze-Verfahren“. | |
| Dabei werden Verbindungsdaten wie IP-Adressen und an Anrufen beteiligte | |
| Telefonnummern erst dann gespeichert, wenn ein Verdacht auf eine Straftat | |
| erheblicher Bedeutung – etwa Mord oder Totschlag – besteht. | |
| Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ist eigentlich für ein | |
| weitergehendes Modell – nämlich eine neue, rechtskonforme Regelung für eine | |
| anlasslose Speicherung von IP-Adressen. Baden-Württembergs Innenminister | |
| Thomas Strobl (CDU) sagte Bild: „Das Vorgehen der FDP schadet der | |
| Sicherheit im Land – Buschmann ist ein Sicherheitsrisiko für Deutschland.“ | |
| 21 Oct 2024 | |
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