| # taz.de -- Modellversuch im alten Westberlin: Päderastensex, amtlich genehmigt | |
| > Berlin, Ende der 60er Jahre: Der Senat vertraut Straßenkinder pädophilen | |
| > Männern an. Heute will niemand mehr etwas davon wissen. | |
| Bild: Berlin, Bahnhof Zoo. Wer dort in den 1960ern Straßenkind war, drohte Tei… | |
| BERLIN taz | Ende der 1960er Jahre vermittelte die Westberliner | |
| Senatsverwaltung für Jugend minderjährige Heimausreißer an pädophile | |
| Männner. Der Sex zwischen Schutzbefohlenen und Betreuern gehörte, obwohl | |
| gesetzlich verboten, zum pädagogischen Konzept: Er sollte die Jugendlichen | |
| stabilisieren. | |
| Der Feldversuch wurde vom „Papst der Sexualpädagogik“ Helmut Kentler | |
| angeleitet und von der SPD-geführten Behörde stillschweigend genehmigt. Der | |
| Parteienforscher Franz Walter, der im Auftrag der Grünen derzeit deren | |
| Pädophilieverstrickungen aufarbeitet, bezeichnet den 2008 verstorbenen | |
| Kentler als „Schlüsselfigur“ der damaligen Debatte über die sexuelle | |
| Gleichberechtigung Homosexueller und Pädophiler. | |
| Zur Zeit des Modellversuchs arbeitete Kentler als Abteilungsleiter beim | |
| Pädagogischen Zentrum in Berlin, einem bundesweit beachteten Reformlabor. | |
| Ein Charismatiker, der beeindruckend reden konnte, und ein Kümmerer. Der | |
| Pädagoge nahm selbst gestrandete Jungs bei sich auf, drei von ihnen | |
| adoptierte er. | |
| Noch 1988 lobte Kentler den Modellversuch als Erfolg – in einem Gutachten | |
| für die damals von der FDP geführte Senatsverwaltung für Jugend. | |
| Die damalige FDP-Jugendsenatorin, Cornelia Schmalz-Jacobsen, reagiert nicht | |
| auf Anfragen. Überhaupt ist die Spurensuche schwierig. Akten von damals | |
| sind unauffindbar, es existiert nur noch das Gutachten. Findet man | |
| Beteiligte des Projekts oder Weggefährten Kentlers, der in einer Berliner | |
| Wohngemeinschaft lebte, schweigen sie oder lavieren herum. | |
| Die amtierende Jugendsenatsverwaltung teilt mit, man verfüge „aktuell über | |
| keinerlei Unterlagen zu den fraglichen Sachverhalten“. Es sei „aus heutiger | |
| Sicht nicht nachvollziehbar“ wie dieses Projekt eine „wie auch immer | |
| geartete Förderung durch die für Jugend zuständige Senatsverwaltung | |
| erhalten konnte“. | |
| 14 Sep 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Astrid Geisler | |
| Nina Apin | |
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