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# taz.de -- Menstruation im Leistungssport: Mehr als eine Mädchensache
> Immer mehr Sportlerinnen wollen während ihrer Periode nicht in weißen
> Hosen antreten. Manchester City hat nun das Heimspiel-Outfit geändert.
Bild: Schluss mit hellblau-weiß: Die Frauen von Manchester City beim Torjubel …
Berlin taz | Was waren das für Bilder, die da in diesem Sommer aus England
in die Fußballwelt geschickt wurden! Strahlend und in strahlend weißem
Outfit [1][holten sich die Fußballerinnen aus dem Vaterland der Fußballs
den Europameistertitel]. Doch richtig wohl mag sich nicht jede Spielerin in
ihrer weißen Hose gefühlt haben.
Noch während des Turniers ist bekannt geworden, dass die Spielerinnen des
englischen Teams den Sportartikelherstelle Nike kontaktiert und um ein
anderes Outfit gebeten hatten. Die spätere Torschützenkönigin des Turniers,
Beth Mead, sagte dazu: „Es ist ja ganz schön, in Weiß aufzulaufen, aber
manchmal – während der Monatsregel – ist das doch unpraktisch.“
Vor einem Monat nun hat der englische Drittligist West Bromwich Albion
beschlossen, keine Spielerinnen mehr in weißen Hosen auf den Platz zu
schicken. Nun hat auch der Super-League-Spitzenklub Manchester City weiße
Hosen aus den Kabinen entfernen lassen. Statt im traditionellen
Hellblau-Weiß laufen die Frauen von City bei Heimspielen nun in weinroten
Hosen auf.
## Tabuthema Menstruation
So richtig offensiv wird die Debatte über die Menstruation von
Sportlerinnen jedoch immer noch nicht geführt. Oft sind es auch nicht die
großen Stars, die versuchen, die Funktionärswelt für das Problem zu
sensibilisieren. Bei Wimbledon, jenem schrecklich traditionellen
Tennisturnier in London, bestehen die Ausrichter immer noch darauf, dass
alle Athleten und Athletinnen in durchweg weißer Tenniskleidung spielen.
In diesem Jahr hat das die englische Doppelspezialistin Alicia Barnett zum
Thema gemacht. „Während der Spiele die Periode zu haben, ist schwierig
genug, aber dann auch noch Weiß zu tragen, ist nicht einfach“, sagte sie
und forderte eine Regeländerung in Wimbledon.
Wie verschämt das Thema Menstruation bisweilen verhandelt wird, zeigte sich
bei den French Open im Tennis in diesem Frühjahr. Da war es offensichtlich,
dass die Chinesin Qinwen Zheng bei ihrer Achtelfinalniederlage unter
Magenkrämpfen litt. Darauf angesprochen, meinte sie, es habe sich nicht um
eine Krankheit gehandelt, sondern nur um ein „girls thing“.
Monica Puig Olympiasiegerin von 2016, reagierte darauf auf Twitter: „Sicher
ist da etwas, das die Leistung von Frauen beeinflusst. Endlich wird das mal
für alle sichtbar. Ganz zu schweigen von dem psychischen Druck, während
Wimbledon ganz in Weiß spielen zu müssen und zu beten, in diesen zwei
Wochen keine Periode zu haben.“
30 Oct 2022
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## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Frauenfußball
Menstruation
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