# taz.de -- Menschenrechtspreis des Europarats: Kämpferin für Jesiden ausgeze… | |
> Sie wurde vom IS gefangengenommen und wochenlang misshandelt. Heute ist | |
> Nadia Murad frei – und setzt sich international für das Schicksal der | |
> Jesiden ein. | |
Bild: Von der Gefangenen zur Aktivistin: Nadia Murad | |
BRÜSSEL epd | Die vor zwei Jahren von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ | |
verschleppte und misshandelte Jesidin Nadia Murad hat den | |
Vaclav-Havel-Menschenrechtspreis des Europarats erhalten. Mit dem Preis | |
werde Murads Einsatz für die Menschenrechte nach ihrer Flucht gewürdigt, | |
teilte der Europarat am Montag in Straßburg mit. Der mit 60.000 Euro | |
dotierte Preis wurde zum vierten Mal verliehen und erinnert an den | |
tschechischen Bürgerrechtler und Nach-Wende-Präsidenten Vaclav Hável | |
(1936-2011). | |
Nadia Murad wurde 2014 in ihrem nordirakischen Heimatdorf Kocho von | |
Milizionären des „Islamischen Staates“ (IS) gefangengenommen. Nach ihrer | |
Schilderung musste sie mit ansehen, wie etwa 700 Dorfbewohner, darunter | |
sechs ihrer Brüder, ermordet wurden. | |
Wochenlang wurde sie von ihren Peinigern geschlagen und vergewaltigt. Nach | |
drei Monaten gelang Murad die Flucht, über ein Hilfsprogramm gelangte sie | |
nach Deutschland. | |
Murad sei eine Menschenrechtsaktivistin geworden, die das Schicksal der | |
Jesiden prominent in das Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit | |
gerückt habe, erklärte der Europarat. Murad war eine der Kandidatinnen für | |
den diesjährigen Friedensnobelpreis. Im September wurde sie zur ersten | |
Ehren-Botschafterin der Vereinten Nationen für die Würde der Überlebenden | |
des Menschenhandels ernannt. | |
10 Oct 2016 | |
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