# taz.de -- Konzerne unterstützen TextilarbeiterInnen: Sicherer in Bangladesch | |
> Kik, Zalando und Tchibo machen mit: Konzerne und Gewerkschaften einigen | |
> sich auf ein neues Abkommen für MitarbeiterInnen der Textilindustrie. | |
Bild: Die Arbeitsbedingungen in Bangladesch sollen besser werden | |
BERLIN/AMSTERDAM epd/dpa/taz | NäherInnen in Bangladesch werden weiter | |
durch ein Abkommen mit hiesigen Konzernen geschützt. Die [1][neue | |
Vereinbarung für Gesundheit und Sicherheit] in der Textilindustrie des | |
Landes wurde von 77 Unternehmen unterzeichnet, teilte die [2][in Amsterdam | |
ansässige Geschäftsstelle des Abkommens] mit. Zu den Unterzeichnern zählen | |
der deutsche Textilkonzern [3][Kik], die Versandhändler Zalando und Tchibo | |
sowie die Supermarktkette Lidl. | |
Mit der Unterzeichnung verpflichten sich die Unternehmen, die | |
Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken des südasiatischen Landes zu | |
verbessern. Das Abkommen sieht unter anderem die Einrichtung unabhängiger | |
Beschwerdestellen vor. Zudem soll in die Gesundheitsvorsorge der NäherInnen | |
und die Gebäudesicherheit investiert werden. Ein Ausschuss überwacht, ob | |
das Abkommen eingehalten wird. | |
Der Vorgänger-Vertrag („Bangladesh Accord“) war Ende Mai ausgelaufen. Der | |
Accord kam nach weltweiten Protesten nach dem Einsturz des | |
Rana-Plaza-Fabrikhochhauses nahe der Hauptstadt Dhaka im April 2013 | |
zustande. Bei dem Unglück starben mehr als 1.100 ArbeiterInnen. Es machte | |
weltweit auf die Probleme bei der Herstellung von Kleidung aufmerksam. | |
Bangladesch ist nach China der größte Produzent der Branche. Die | |
Vereinbarung erreichte nach Angaben der Beteiligten, dass mehr als 120.000 | |
Sicherheitsrisiken in knapp 1.600 Fabriken behoben wurden. | |
Die Vertreterin der „Kampagne für Saubere Kleidung“, Gisela Burckhardt, | |
begrüßte die Unterzeichnung. Damit könnten weiterhin verbindliche Regeln | |
für die Textilbranche in Bangladesch durchgesetzt werden. Zugleich forderte | |
sie weitere Unternehmen zur Unterzeichnung auf. „Jeder verantwortungsvolle | |
Konzern muss das machen.“ | |
„Wie das Vorgängerabkommen ist es eine rechtsverbindliche Vereinbarung | |
zwischen Unternehmen und Gewerkschaften“, sagt Nanda Bergstein, Direktorin | |
Unternehmensverantwortung bei Tchibo. In dem erneuerten Vertrag würden | |
grundlegende Elemente weiterentwickelt, etwa die Ausweitung auf andere | |
Länder. Zudem gebe es die Option, das Abkommen auf die Sorgfaltspflicht im | |
Bereich der Menschenrechte auszuweiten. | |
2 Sep 2021 | |
## LINKS | |
[1] /Proteste-in-Bangladesch/!5564558 | |
[2] https://bangladeshaccord.org/ | |
[3] /Prozess-wegen-Fabrikbrand/!5561365 | |
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