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# taz.de -- Kommunalwahlen in Polen: Erster schwuler Bürgermeister
> Im Norden Polens wurde erstmals ein Homosexueller Bürgermeister: Robert
> Biedron. In der zweiten Wahlrunde siegte das Regierungslager in sechs
> Städten.
Bild: Das neue Oberhaupt der nordpolnischen Stadt Slupsk.
WARSCHAU ap | Polen hat seinen ersten schwulen Bürgermeister: Bei der
zweiten Runde der Kommunalwahl am Sonntag wurde Robert Biedron zum
Stadtoberhaupt von Slupsk im Norden des Landes gewählt, wie aus am Montag
veröffentlichten Ergebnissen hervorgeht. Er hatte bereits 2011 Geschichte
geschrieben, als er der erste Parlamentsabgeordnete wurde, der seine
Homosexualität öffentlich machte. Die Ergebnisse für die Stichwahl aus
allen 900 Städten und Gemeinden sollten am Montag veröffentlicht werden.
Polen war lange Zeit von einem tiefen römisch-katholischen Konservatismus
geprägt. Die Wahl deutet auf eine wachsende Toleranz für Schwule und Lesben
in dem Land hin. So hatten sich neben Biedron so viele Homosexuelle wie nie
zuvor aufstellen lassen. Allerdings gewann von ihnen keiner einen Sitz.
Viele von ihnen sind jung und traten erstmals zu einer Wahl an. Darüber
hinaus kandidierten sie für linke Parteien an, die nicht so gut
abschnitten.
Nach Wählerumfragen vom Sonntag hatte die Bürgerplattform von
Ministerpräsidentin Ewa Kopacz offenbar in Warschau und fünf weiteren
Großstädten gewonnen, unter anderem in Danzig, Posen, Krakau, Kattowitz und
Breslau. Die Kommunalwahl gilt als Test für Kopacz und ihre
liberal-konservative Partei vor den Parlaments- und Präsidentenwahlen im
kommenden Jahr.
In Warschau siegte Amtsinhaberin Hanna Gronkiewicz-Waltz (PO) mit 58,6
Prozent vor dem Gegenkandidaten der nationalkonservativen Partei Recht und
Gerechtigkeit (PiS), Jacek Sasin, der auf 41,3 Prozent kam. Es ist die
dritte Amtszeit für die Juraprofessorin.
Die zweite Runde der Kommunalwahlen fand nur in Gemeinden und Städten
statt, in denen am 16. November kein Kandidat mehr als 50 Prozent der
Stimmen erhalten hatte. Die erste Runde war nach Computerpannen und der
damit verbundenen verspäteten Verkündung der Ergebnisse äußerst umstritten.
In den Kommunalparlamenten lag die nationalkonservative Partei Recht und
Gerechtigkeit (PiS) vorn, die Bürgerplattform bekam aber wegen des
Zählverfahrens, nach dem Sitze entschieden werden, mehr Mandate. Die PiS
zweifelte die Gültigkeit der Wahlrunde an.
1 Dec 2014
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