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# taz.de -- Klimaschutz im IPCC-Bericht: Wie die Welt CO2 einsparen könnte
> Eine Grafik im IPCC-Bericht zeigt, wie die Welt bis 2030 große Mengen CO2
> einsparen könnte. Oft ist der Wechsel sogar billiger, als fossil
> weiterzumachen.
Bild: Erneuerbare Energie
„Das ist wahrscheinlich die wichtigste Grafik aus dem neuen
Weltklimabericht“, [1][twittert der Klimawissenschaftler Zeke Hausfather]
im April 2022 kurz nach dem Erscheinen des [2][dritten Teils des
Weltklimaberichts]. Er teilt eine Grafik aus Seite 50 der Zusammenfassung,
ein langes Balkendiagramm in blau, orange und rot.
[3][Die Grafik zeigt,] in welchen Bereichen weltweit Treibhausgasemissionen
eingespart werden können. Die Autor:innen des Berichts haben dafür 175
Quellen ausgewertet, die gemeinsam einen angemessenen Überblick über
Einsparpotenziale in allen Weltregionen bieten. 43 Technologien sind
aufgezählt, die schon jetzt andere Technologien ersetzen und dabei
Emissionen einsparen könnten. Nicht nur das: In vielen Fällen würde so auch
Geld gespart werden.
Beispielsweise mit Erneuerbaren Energien. Solar- und Windkraft sind bereits
jetzt billiger als viele fossilen Energieträger. Die Grafik zeigt, dass mit
Solarkraft etwa 4,5 Milliarden Tonnen CO2 eingespart werden könnten, wenn
so fossile Kraftwerke ersetzt würden, und bei mehr als der Hälfte der
eingesparten Emissionen würde der Wechsel zur Photovoltaik sogar Geld
sparen. Bei der anderen Hälfte würde der Wechsel pro Tonne einmalig bis zu
50 Dollar kosten.
Unsere Grafik zeigt eine vereinfachte Aufbereitung der Darstellung aus dem
Weltklimabericht. Die Balken zeigen das mittlere Einsparpotenzial – für
jede Technologie gibt es eine Bandbreite an Schätzungen – und zeigt nicht
die Kosten und Einsparmöglichkeiten, die mit den jeweiligen Technologien
verbunden sind.
Große Möglichkeiten, Emissionen zu reduzieren, zeigen sich in der
Landnutzung. Natürliche Ökosysteme erhalten, Wälder wieder aufforsten und
Brandmanagement haben viel Potenzial. Ebenso in der Landwirtschaft, wenn
Kohlenstoff gebunden wird und es einen Wechsel zu einer nachhaltigen
Ernährung gibt. Im Bereich Verkehr ist der Wechsel zu effizienteren und
emissionsfreien Technologien fast immer kostengünstiger, als weiterzumachen
wie bisher.
2019 erreichten die weltweiten Treibhausgasemissionen 52 Milliarden Tonnen
CO2-Äquivalente. Würde das Potenzial der Solarkraft ausgeschöpft, könnte
diese Zahl sich um fast 10 Prozent reduzieren. Insgesamt kommt die Liste
der Technologien auf etwa 43 Milliarden Tonnen – allerdings wäre das echte
Einsparpotenzial wohl niedriger. Die Autor:innen haben die Potenziale
unabhängig voneinander berechnet, sodass Überlappungen möglich sind. Ein
Kohlekraftwerk kann beispielsweise durch Solarkraftwerke oder Windanlagen
ersetzt werden – für beide Bereiche gibt es so Einsparpotenzial, doch
tatsächlich ersetzt werden kann das Kraftwert nur einmal.
Dennoch zeigt die Grafik aus dem Weltklimarat: Es sind beträchtliche
Einsparungen möglich, schon in diesem Jahrzehnt, und in vielen Fällen kann
dabei sogar Geld gespart werden. „Das sind die tiefhängenden Früchte“,
[4][kommentiert Klimawissenschaftler Zeke Hausfather] die Grafik. „Sie
zeigt, dass es kein Patentrezept für den Klimaschutz gibt. […] Wir brauchen
eine Vielfalt an technologischen und Verhaltensänderungen, um auf einen
Null-Emissions-Pfad zu kommen.“
21 May 2022
## LINKS
[1] https://twitter.com/hausfath/status/1511061042503159808
[2] /Neuer-Klimabericht/!5837958
[3] https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg3/figures/summary-for-policymakers/figure-…
[4] https://www.emergingtechbrew.com/stories/2022/04/07/the-one-ipcc-climate-te…
## AUTOREN
Lalon Sander
## TAGS
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