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# taz.de -- Wissenschaft im Weltklimabericht: Der Mensch war's
> Im neuen IPCC-Bericht belegen die Autor:innen nochmal, dass der
> Klimawandel menschengemacht ist. Gearbeitet wurde mit den neuesten
> Klimamodellen.
Bild: Hitzewelle in Kanada, in Vancouver suchen die Menschen Abkühlung im Fluss
Schon auf den ersten Seiten stellt der [1][neue Bericht des Weltklimarates
(IPCC)] fest: „Es ist eindeutig, dass der menschliche Einfluss Atmosphäre,
Ozean und Land erwärmt hat“. Dieser Satz ist wichtig, denn er ist mit
vielen verschiedenen Menschen abgestimmt worden, mit hunderten
Wissenschaftler:innen und allen Regierungen der Welt. Dass er am
Anfang des Weltklimaberichtes steht, heißt auch, darin sind sich alle
einig. Die Feststellung ist der Ausgangspunkt für alle weiteren
Erkenntnisse, die in diesem Bericht zu den naturwissenschaftlichen
Grundlagen zum Klimawandel stehen.
Der Bericht stellt fest, dass es wahrscheinlich ist, dass Menschen die Erde
seit der vorindustriellen Zeit um +0,8 bis +1,3 Grad Celsius erwärmt haben
– die beste Schätzung dafür sind +1,07 Grad. Für viele Menschen ist es
verwirrend, einerseits so genaue Zahlen mit Ziffern hinter dem Komma zu
haben, zugleich ist aber die Rede von Wahrscheinlichkeiten und Schätzungen.
Das liegt daran, dass die durchschnittliche Temperatur der Erde nicht
einfach irgendwo abgelesen werden kann. Sie wird zusammengesetzt aus
Messungen an Zehntausenden Wetterstationen weltweit an Hunderten Tagen im
Jahr. Die Zigtausenden Daten müssen bereinigt werden – schließlich kann es
bei einzelnen Messungen zu Fehlern kommen – und es müssen Regeln bestimmt
werden, nach denen sie zusammengerechnet werden. Beispielsweise gibt es in
manchen Weltgegenden gibt es vielleicht weniger Wetterstationen – wie
können sie genausoviel Gewicht bekommen wie andere, besser ausgestattete
Gegenden?
Aus diesen vielen Daten, berechnen [2][unterschiedliche Institutionen
jährliche Durchsschnittswerte] für die Erderhitzung – die Grafik, die im
ersten Kapitel des IPCC-Berichts erscheint, zeigt, wie der Trend der
Erderhitzung aussieht, wenn diese (leicht) unterschiedlichen
Durchschnittswerte wiederum miteinander verrechnet werden.
Die Grafik zeigt aber auch einen anderen komplizierteren Teil der
Klimawissenschaft: Klimasimulationen basierend auf Klimamodellen. Hier
fließen die neuesten Erkenntnisse über physikalische, biologische und
chemische Prozesse ein, um zu simulieren, wie das Klima auf
unterschiedliche Einflüsse reagiert. Zahlreiche Institutionen entwerfen
solche Modelle und lassen sie mit unterschiedlichen Vorannahmen
durchlaufen. In dem [3][weltweiten CMIP6-Projekt] wurden diese Modelle für
den aktuellen IPCC-Bericht miteinander verglichen und verrechnet.
Teil des Projekts sind auch historische Simulationen gewesen, die in der
Grafik vereinfacht dargestellt werden. In blau sind Simulationen
dargestellt, in die nur natürliche Faktoren einfließen, während orange
Simulationen darstellt, in die menschliche und natürliche Faktoren
einfließen. Die Linien zeigen die Mittelwerte der jeweiligen Simulationen
und 90 Prozent aller Werte aus den Simulationen fallen in die schattierten
Flächen.
Sie zeigen: Hätte es keinen menschlichen Einfluss gegeben, würde die
Erderhitzung bei etwa 0 Grad liegen. Die Simulationen, die menschliche
Einflüsse mitrechnen, sind hingegen sehr nah dran an den tatsächlichen
Messungen der vergangenen 170 Jahre.
14 Aug 2021
## LINKS
[1] https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/
[2] https://www.carbonbrief.org/state-of-the-climate-2021-sees-widespread-clima…
[3] https://www.wcrp-climate.org/wgcm-cmip/wgcm-cmip6
## AUTOREN
Lalon Sander
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