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# taz.de -- Keine Kunst aus Iran in Berlin: Teheran-Ausstellung abgesagt
> Eine spektakuläre iranische Kunstsammlung sollte in Berlin gezeigt
> werden. Erst wurde die Schau verschoben, jetzt ganz abgesagt.
Bild: Die Ausstellung in Berlin sollte den kulturellen Austausch mit Iran voran…
Berlin dpa/taz | – Die Ausstellung von Schlüsselwerken einer
[1][spektakulären iranischen Kunstsammlung] in Berlin ist abgesagt worden.
Der Iran habe bislang immer noch keine Ausfuhrgenehmigung für die
Kunstwerke erteilt, erklärte der Präsident der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, am Dienstag.
Die Stiftung habe deshalb den Kooperationsvertrag mit dem Teheran Museum of
Contemporary Art gekündigt, so Parzinger. „Weitere Verzögerungen in der
Ausstellungsplanung der Staatlichen Museen zu Berlin waren jetzt nicht mehr
vertretbar.“
Ursprünglich sollte die Schau „Die Teheran Sammlung. Das Teheran Museum für
Zeitgenössische Kunst in Berlin“ bereits am 4. Dezember in der
Gemäldegalerie eröffnet werden. Die [2][lange unter Verschluss gehaltene
Sammlung] aus der Zeit von Reza Pahlavi – er war Schah (König) von Persien
von 1941 bis 1979 und ging nach monatelangen Unruhen und Protesten gegen
sein Regime ins Exil – gilt als eine der weltweit wertvollsten Sammlungen
westlicher Kunst.
„Die SPK hat dem kulturellen Dialog zwischen der Nationalgalerie und dem
Teheraner Museum stets große Bedeutung zugewiesen“, erklärte Parzinger.
„Die Ausstellung ist eine Idee beider Häuser. Mit großem Bedauern haben wir
uns nun aber zu diesem Schritt entschließen müssen“, so der
Stiftungspräsident. „Die SPK bekennt sich jedoch weiterhin zum kulturellen
Austausch, auch mit dem Iran, und wird diesen Dialog mit geeigneten
Maßnahmen auch weiter befördern.“
## Antisemitischer Museumsdirektor
Bereits im Vorfeld hatte es geholpert, es wurde heftig über das Für und
Wider der angestrebten Kooperation mit dem iranischen Regime und seinen
Kulturinstitutionen debattiert. Insbesondere seit 2015 bekannt wurde, dass
der Direktor des Teheraner Museums für Zeitgenössische Kunst (TMoCA), Majid
Mollanoruzi, sich auch prominent antijüdisch betätigte.
Er engagierte sich bei dem vom Regime veranlassten künstlerischen
Provokationen gegen den Westen und Israel im Zuge des internationalen
Karikaturenstreits. Deutschen Medien galt Mollanoruzi bis dahin eher als
ein „Protagonist der neu zur Schau gestellten Offenheit“ (FAZ) des
Reformlagers der moderat-islamistischen Regierung Rohanis.
2016 wurde der Direktor des TMoCA von repräsentativen Aufgaben
freigestellt. Zu heikel schien wohl seine Präsenz auch für die deutsche
Außenpolitik, wo doch die Schau das Verhältnis zwischen dem Westen, also
auch Israel!, und dem Mullah-Regime verbessern sollte.
27 Dec 2016
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