| # taz.de -- KI-Training bei X: Ungefragte Nutzung von User-Daten | |
| > Der Twitter-Nachfolger X lässt seinen KI-Chatbot Grok mit Beiträgen von | |
| > Nutzern lernen. Dafür hagelt es nun Beschwerden von Datenschützer:innen. | |
| Bild: Der X-Chatbot Grok trainiert ungefragt mit den Beiträgen der Nutzer | |
| Wien dpa | Die [1][europäische Datenschutz-Organisation Noyb] hat in acht | |
| EU-Ländern Beschwerden gegen Elon Musks Online-Plattform X eingereicht. Bei | |
| den „Dringlichkeitsverfahren“ im Rahmen der Europäischen | |
| Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Auftrag von betroffenen EU-Bürgern | |
| geht es um den X-Chatbot Grok, dessen [2][Künstliche Intelligenz | |
| standardmäßig mit Beiträgen von Nutzern trainiert] wird. | |
| Da die X-Nutzer über die Verwendung ihrer Daten für das KI-Training nicht | |
| vorab informiert und um Erlaubnis gefragt wurden, hatte die für den | |
| Twitter-Nachfolger X in Europa zuständige irische Datenschutzbehörde DPC | |
| bereits am vergangenen Dienstag eine Klage gegen das Netzwerk erhoben. | |
| Diese geht dem Datenschutz-Verein Noyb allerdings nicht weit genug, weil | |
| die Klage sich nur mit Nebenaspekten des Falls beschäftige. | |
| [3][Max Schrems, der Vorsitzende von Noyb], sagte: „Unternehmen, die direkt | |
| mit Nutzern interagieren, müssen ihnen einfach eine Ja/Nein-Abfrage | |
| stellen, bevor sie ihre Daten verwenden. Sie tun dies regelmäßig für viele | |
| andere Dinge, also wäre es definitiv auch für KI-Training möglich.“ | |
| In Anbetracht der Tatsache, dass X bereits damit begonnen habe, die Daten | |
| von Personen für seine KI-Technologie zu verarbeiten, habe Noyb ein | |
| „Dringlichkeitsverfahren“ gemäß Artikel 66 DSGVO in Österreich, Belgien, | |
| Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande und Spanien | |
| beantragt. Diese Vorschrift erlaube es den Datenschutzbehörden, in solchen | |
| Situationen vorläufige Anordnungen zu treffen und eine EU-weite | |
| Entscheidung über den Europäischen Datenschutzausschuss zu treffen. | |
| ## Die Krux ist das Häkchen | |
| Die ungefragte Nutzung der X-Daten und die geänderten | |
| Datenschutzeinstellungen waren vor zwei Wochen dem X-Nutzer @EasyBakedOven | |
| aufgefallen. Dabei war das Häkchen bei der Erlaubnis für Grok, neben | |
| direkten Interaktionen mit dem Chatbot auch öffentliche X-Beiträge zu | |
| verwenden, für alle automatisch gesetzt. | |
| Die Einstellung kann nur in der Web-Version von X verändert werden, in der | |
| Smartphone-App wird sie aktuell gar nicht angezeigt. Das solle sich bald | |
| ändern, kündigte X an. | |
| Der [4][Facebook-Konzern Meta hatte im Juni auf Druck der irischen | |
| Datenschützer seine Pläne, öffentliche Beiträge von Nutzern in Europa zum | |
| Training seiner KI-Modelle zu verwenden, auf unbestimmte Zeit | |
| aufgeschoben]. Zuvor war kritisiert worden, dass Meta keine ausdrückliche | |
| Einwilligung der Nutzer vorsah, sondern lediglich die Möglichkeit, der | |
| Verwendung der Daten zu widersprechen. X geht nun so vor, wie Meta es | |
| vorhatte. | |
| Grok soll mit anderen KI-Chatbots wie dem Vorreiter ChatGPT der Firma | |
| OpenAI oder Claude von Anthropic konkurrieren. Die Software wird nicht | |
| direkt bei X entwickelt, sondern der Firma xAI, die ebenfalls Musk gehört. | |
| Er [5][kaufte Twitter im Herbst 2022 für rund 44 Milliarden Dollar und | |
| benannte den Dienst in X um]. | |
| 12 Aug 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Beschwerde-gegen-OpenAI-in-der-EU/!6007268 | |
| [2] /Meta-AI-Assistent/!6012084 | |
| [3] /Facebook-und-Ueberwachung/!5647340 | |
| [4] /Archiv-Suche/!6014400&s=meta+noyb&SuchRahmen=Print/ | |
| [5] /EU-Kommission-sieht-Verstoesse/!6023259 | |
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