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# taz.de -- Internationales Journalistenkonsortium: Rohdaten zu Panama Papers i…
> Seit Montag stehen die Panama Papers frei im Internet. Jeder soll sich
> ein Bild der Geschäfte von Firmen, Stiftungen und Treuhandfonds machen
> können.
Bild: Half Spitzenpolitikern, Sportstars und anderen Prominenten: die Kanzlei M…
Washington afp | Seit Montag stehen die Rohdaten der Panama Papers über
ausländische Briefkastenfirmen im Netz. Der Datensatz decke den wichtigsten
Teil der 11,5 Millionen Unterlagen ab, die von der panamaischen
Anwaltskanzlei Mossack Fonseca durchgesickert waren, teilte das
internationale Journalistenkonsortium ICIJ mit. Er beinhalte die Namen von
mehr als 200.000 Personen oder Unternehmen, die sich hinter den
Offshore-Firmen verbergen.
Die Firmen sind verstreut auf 21 Steuerparadiese von den britischen
Jungferninseln über den US-Staat Nevada bis nach Hongkong. ICIJ-Chef Gerard
Ryle begründete die Veröffentlichung mit dem Gebot der Transparenz. Zudem
erhoffe er sich auch weitere Enthüllungen mit Hilfe der Zivilgesellschaft,
der der gewaltige Datensatz nun zur Verfügung stehe, wie er der
Nachrichtenagentur AFP sagte.
Die Suche [1][in der interaktiven Datenbank] ist mit Personen- oder
Unternehmensnamen möglich, die jeweiligen Querverbindungen werden
angezeigt. Dies lässt aber oft nicht auf die Identität der tatsächlich
hinter den Briefkastenfirmen Stehenden schließen.
Eine „Müllhalde“ für Originaldokumente solle die Plattform allerdings nic…
sein. Persönliche Daten wie Kontoverbindungen, Emailadressen,
Telefonnummern und Ausweispapiere seien nicht enthalten. Das ICIJ, die
Süddeutsche Zeitung und weitere Medien würden in den kommenden Wochen und
Monaten weiter über einzelne Fälle berichten, an denen ein öffentliches
Interesse besteht, kündigte das Konsortium an.
## Präsident sieht Panama als Kriegsschauplatz
Die Datensätze der Panama Papers waren der Süddeutschen Zeitung zugespielt
worden, die sich daraufhin an das ICIJ gewandt hatte, um deren weltweite
Auswertung zu organisieren. Durch die Panama Papers wurde enthüllt, wie die
in dem zentralamerikanischen Land angesiedelte Kanzlei Mossack Fonseca
Spitzenpolitikern, Sportstars und anderen Prominenten dabei half, Steuern
zu vermeiden.
In Island brachten die Informationen den Ministerpräsidenten zu Fall, auch
der britische Regierungschef David Cameron kam in Erklärungsnot, weil er
bis zum Amtsantritt offshore investiert hatte. Auch zahlreiche deutsche
Banken tauchen in den Panama Papers auf. Die Veröffentlichung rief die
Steuerbehörden in zahlreichen Ländern auf den Plan.
Der panamaische Präsident Juan Carlos Varela sieht sein Land als
Kriegsschauplatz im Konflikt zwischen den Großmächten. „Wenn sie kämpfen
wollen, sollten sie das in ihren eigenen Ländern tun und nicht unser
Finanz- und Steuersystem nutzen“, sagte Varela vor der Veröffentlichung der
Datensätze im Internet. „Das ist kein Panama-Problem, das ist ein
Weltproblem“, sagte er.
Nach harscher Kritik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (OECD) an der Steueroase Panama hatte das Land zugesagt,
über eine Teilnahme am automatischen Informationsaustausch von Finanzdaten
zu verhandeln.
10 May 2016
## LINKS
[1] https://offshoreleaks.icij.org/#_ga=1.77883540.1080708158.1462807265
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