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# taz.de -- Kampf gegen Steuerhinterziehung: Dänemark will Panama-Daten kaufen
> Die Behörden hätten ein entsprechendes anonymes Angebot bekommen, so ein
> Minister. Die Daten könnten bis zu 600 Personen betreffen.
Bild: Ran an den Speck … äh … beziehungsweise an die Dänischen Kronen
Kopenhagen ap | Dänemark will Daten aus den sogenannten Panama Papers
ankaufen und so möglichen Steuersündern auf die Spur kommen. Die dänischen
Behörden hätten im Sommer ein entsprechendes anonymes Angebot bekommen,
erklärte der für Steuern zuständige Minister Karsten Lauritzen am Mittwoch.
Die Daten könnten bis zu 600 Personen betreffen. Die Kommunikation mit der
anonymen Quelle sei über verschlüsselte Kanäle abgewickelt worden.
Alles deute darauf hin, dass es sich um „nützliche Informationen“ handele,
erklärte der Minister. „Wir sind es allen dänischen Steuerzahlern schuldig,
die ehrlich ihre Steuern zahlen“, sagte er. Deshalb müssten die nötigen
Maßnahmen ergriffen werden, um Steuerhinterzieher zu fassen, die Vermögen
„in, beispielsweise, Panama“ versteckten.
Allerdings könne es „grundsätzliche Probleme“ im Zusammenhang mit dem Kauf
solcher durchgesickerten Informationen geben, sagte der Minister. Die
Behörden sollten daher Vorsicht walten lassen. Er fügte hinzu, dass auch
andere Parteien im 179 Sitze zählenden Parlament dem Kauf aus dem Fundus
der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca zugestimmt hätten. Wie
viele Abgeordnete zustimmten, blieb offen.
Die Daten hätten einen Kronenbetrag im einstelligen Millionenbereich
gekostet, sagte er. Eine Million Kronen entspricht rund 135 000 Euro.
Durch ein Datenleck waren Medien 11,5 Millionen vertrauliche Akten von
Mossack Fonseca zugespielt worden. In internationaler Recherchearbeit, die
ab Anfang April veröffentlicht wurde, deckten Journalisten dubiose
Finanzgeschäfte immensen Ausmaßes auf. Sie brachten Persönlichkeiten,
Reiche und Mächtige in aller Welt mit Hunderttausenden Offshore-Firmen in
Verbindung, also Briefkastenfirmen in Steueroasen.
7 Sep 2016
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