| # taz.de -- Hoffnungsträger Wasserstoff: Wünsch-dir-was reicht lange nicht | |
| > Ohne grünen Wasserstoff klappt die Energiewende nicht. Doch es ist noch | |
| > völlig unklar, wo und wie die immensen Mengen herkommen sollen. | |
| Bild: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck begutachtet im September die Prod… | |
| Grüner Wasserstoff ist der Hoffnungsträger für den klimagerechten Umbau der | |
| Industrie – aus guten Gründen. Denn mithilfe [1][erneuerbarer Energien | |
| hergestellter Wasserstoff] ermöglicht die Produktion klimaneutraler | |
| Grundstoffe und Waren. Bislang ist das aber vor allem ein Wunsch, denn in | |
| der Wirklichkeit kommt – noch – wenig von den großen Visionen an. | |
| Das liegt in der Natur der Sache, denn es handelt sich um neue | |
| Technologien, die ganz am Anfang stehen und deren großes Potenzial sich | |
| erst in Jahren entfalten wird. CDU-Chef Friedrich Merz fehlt offenbar die | |
| Fantasie, sich eine klimaneutrale Industrie auf Basis von grünem | |
| Wasserstoff vorzustellen. Das ist keine Kleinigkeit. Denn wenn die Folge | |
| dieser mangelnden Vorstellungskraft ist, dass eine von ihm geführte | |
| Bundesregierung kein Geld mehr in den Aufbau einer | |
| Wasserstoff-Infrastruktur steckt, wird der Schaden immens sein. Ob die | |
| deutsche Industrie eine Zukunft hat, hängt davon ab, ob sie in der Lage | |
| sein wird, klimaneutral zu produzieren. Und ohne grünen Wasserstoff wird | |
| das kaum möglich sein. | |
| Allerdings: Wünsch-dir-was allein hilft natürlich nicht. Dass es | |
| hinsichtlich der Beschaffung von Wasserstoff mehr offene Fragen als | |
| Antworten gibt, liegt auf der Hand. Es ist völlig offen, wo und wie die | |
| immensen Mengen hergestellt werden könnten, die allein in Deutschland | |
| benötigt werden. Noch wird weltweit weitaus weniger produziert als | |
| vorgesehen, zeigt eine Studie des [2][Potsdam-Instituts für | |
| Klimafolgenforschung]. Denn es ist weder wirtschaftlich attraktiv, noch | |
| gibt es genug zahlungswillige Abnehmer. | |
| Die Konsequenz daraus darf aber nicht sein, Wasserstoffpläne ad acta zu | |
| legen. Vielmehr müssen die Anstrengungen für den Aufbau einer | |
| Wasserstoffwirtschaft größer werden, gerade auch die der kommenden | |
| Bundesregierung. Und auch über Alternativen zu Wasserstoff muss angesichts | |
| der bestehenden Knappheit nachgedacht werden. Aber das ungebrochene | |
| Festhalten an fossilen Brennstoffen, wie es Merz offenbar im Sinn hat, ist | |
| keine Alternative. Das ist eine Sackgasse. | |
| 15 Jan 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Anja Krüger | |
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