| # taz.de -- Hindernisse für die Energiewende: Windkraft im Südwesten scheiter… | |
| > In Baden-Württemberg kommt der Ausbau der Windkraft nur langsam voran. | |
| > Das Öko-Institut hat untersucht, woran es liegt – und was helfen könnte. | |
| Bild: An der Ästhetik kann es nicht liegen, wenn der Ausbau stockt: Windanlage… | |
| Freiburg taz | Der [1][schleppende Ausbau der Windkraft in | |
| Baden-Württemberg] hat mehrere Gründe – etwa die schwierige Topografie und | |
| die daraus resultierenden Kosten, fehlende Flächen und die oft schwachen | |
| Netze. Zu [2][diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie] des | |
| [3][Freiburger Öko-Instituts]. | |
| Anlass für die Untersuchung ist die deutlich unterdurchschnittliche | |
| Entwicklung im Südwesten. Mit aktuell 776 Windkraftanlagen liegt | |
| Baden-Württemberg am unteren Ende der Bundesländerstatistik – unterboten | |
| lediglich von den Stadtstaaten und dem Saarland. Nur knapp drei Prozent der | |
| installierten Windkraftleistung in Deutschland entfallen auf den | |
| Südweststaat, obwohl der als das drittgrößte Bundesland zehn Prozent der | |
| Fläche der Bundesrepublik ausmacht. | |
| Im Auftrag der [4][Elektrizitätswerke Schönau] hat das Freiburger Institut | |
| Planer von acht Unternehmen unterschiedlicher Größe nach bestehenden | |
| Hemmnissen befragt und die Aussagen mit jenen aus der Literatur | |
| abgeglichen. Die Marktakteure sähen „eines der größten Fragezeichen bei der | |
| ausreichenden Verfügbarkeit von geeigneten Flächen“, heißt es in der | |
| Erhebung. | |
| Werden die Flächen zur Pacht versteigert, führt die Knappheit nach | |
| Marktlogik zu hohen Preisen, was zur Folge hat, dass die meisten der | |
| befragten Akteure an den Auktionen, wie es sie im Staatswald gibt, gar | |
| nicht mehr teilnehmen. | |
| ## Abhängig vom EEG | |
| Als ein weiteres Hemmnis der Windkraft im Südwesten hat die Befragung die | |
| „herausfordernde Topografie“ ausgemacht, die zu höheren | |
| Stromgestehungskosten führe. Deswegen könnten die Anlagen ihren Strom in | |
| der Regel nur mit [5][der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz | |
| (EEG)] vermarkten. Andere Modelle, wie der Verkauf des Stroms abseits des | |
| EEG direkt an Unternehmen (in der Branche Power-Purchase-Agreements, PPAs, | |
| genannt), stellten aufgrund der hohen Erzeugungskosten „keine Option für | |
| Windprojekte in Süddeutschland dar“. | |
| An der [6][Strombörse können Unternehmen ihren Strom nämlich günstiger | |
| erwerben] als über baden-württembergische PPAs. Zudem lastet das Ende der | |
| Nullzinsphase auf der Rentabilität der Anlagen; aufgrund des zumeist hohen | |
| Fremdkapitalanteils reagierten die Projekte „sensitiv auf die Höhe der | |
| Kreditzinsen“. | |
| Als schwierig gestaltet sich oft zudem der Netzanschluss der Anlagen. | |
| Häufig sei das Netz in den Höhenlagen nicht ausreichend stark ausgelegt, um | |
| den Strom aufnehmen zu können. Weil die Standorte oft weit entfernt von | |
| Netzanschlusspunkten liegen, ergäben sich „hohe Kosten bei Netzanschluss | |
| und Ertüchtigung“. | |
| ## Störende Auerhühner | |
| Die befragten Investoren bemängeln zudem eine „zu strenge Berücksichtigung | |
| von Arten- und Naturschutz in der Flächenausweisung“, wobei insbesondere | |
| das Auerhuhn als Hemmnis zitiert wird. Auch Belange des Grundwasserschutzes | |
| behinderten die Genehmigung von Projekten. Nicht zuletzt führe mitunter | |
| auch eine [7][„fehlende gesellschaftliche Akzeptanz“] zu Verzögerungen, | |
| weil Bürger, Verbände oder Kommunen bei der Ausweisung von Flächen eine | |
| große Zahl an Stellungnahmen einreichten. | |
| Wolle das Land seine Klimaschutzziele erreichen, so erklären die | |
| Studienautoren, sei eine Steigerung des Windkraftausbaus von jährlich 80 | |
| Megawatt (MW), die man im Mittel der vergangenen 20 Jahre verzeichnete, auf | |
| jährlich 400 MW bis 650 MW erforderlich. Diese Steigerung des Zubaus auf | |
| mindestens das Fünffache bedeute eine Inbetriebnahme von mindestens 100 | |
| Windkraftanlagen pro Jahr. Das aber wird unter den aktuellen | |
| Rahmenbedingungen kaum gelingen, weshalb der Öko-Institut zu dem Ergebnis | |
| kommt, es müsse „darüber nachgedacht werden, das Referenzertragsmodell | |
| anzupassen“. Im Klartext: Für windschwächere Standorte würden dann höhere | |
| Einspeisevergütungen bezahlt. | |
| 27 Feb 2025 | |
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| [1] /Ausbau-der-Windenergie/!5983011 | |
| [2] https://www.ews-schoenau.de/ews/presse/pressemeldungen/der-ausbau-der-winde… | |
| [3] https://www.oeko.de/das-institut/ | |
| [4] /Nachruf-auf-Aktivisten-Michael-Sladek/!6035871 | |
| [5] /Erneuerbare-Energien-Gesetz/!6042535 | |
| [6] /Buendnis-Buergerenergie-kritisiert-Plaene/!6063129 | |
| [7] /Niedersachsen-startet-Windenergie-Ausbau/!6001701 | |
| ## AUTOREN | |
| Bernward Janzing | |
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