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# taz.de -- Getöteter IS-Anführer al-Baghdadi: Der Terrorismus wird bleiben
> Mit dem Tod seines Anführers al-Baghdadi wird der IS nicht verschwinden.
> Das hängt auch mit dem politischen Chaos in der Region zusammen.
Bild: Im syrischen Barisha soll Abu Bakr al-Baghdadi getötet worden sein
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte, die den Tod Abu
Bakr al-Baghdadis verkündeten, selbsternannter Kalif und Anführer der
Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Sie stellten sich im
Nachhinein stets als falsch heraus. Dass US-Präsident Trump nun verkündete,
dass al-Baghdadi tatsächlich getötet worden sei, ist nicht nur ein
moralischer Sieg gegen den IS.
Ein gutes Jahr vor den Präsidentschaftswahlen ist die Nachricht, dass es
der Trump-Regierung gelungen ist, den meistgesuchten Terroristen der Welt
endlich zur Strecke zu bringen, vor allem auch ein willkommener Scoop für
den US-Präsidenten.
Der IS wird mit dem Tod seines Anführers nicht verschwinden. Zwar ist die
Terrororganisation geschwächt, anders als vor einigen Jahren kontrolliert
sie kein eigenes Territorium mehr, und viele ihrer Köpfe wurden getötet.
Dennoch hat der IS mutmaßlich Schläferzellen überall auf der Welt. In
Syrien und im Irak verüben sie regelmäßig Anschläge.
Der beste Beweis dafür, dass der Terrorismus durch den Tod al-Baghdadis
nicht geschwächt werden wird, ist der Aufstieg des IS in den vergangenen
Jahren: 2011 wurde der damalige Al-Qaida-Führer Osama bin Laden durch die
USA getötet. Wenige Jahre später konnte sich nicht nur al-Qaida im
Machtvakuum des Syrien-Kriegs wieder ausbreiten, sondern der IS eroberte
auch weite Teile Syriens und des Irak und beherrschte die Region drei Jahre
lang brutal.
## Hunderte Islamisten aus syrischen Gefängnissen
Das syrische Regime hatte damals ebenso seine Hände im Spiel wie die
Türkei. 2011 kamen dank einer Amnestie des Assad-Regimes Hunderte radikale
Islamisten aus syrischen Gefängnissen frei, die sich danach dem Aufstand
anschlossen. Viele ausländische Dschihadisten gelangten über die damals
durchlässige Grenze von der Türkei ins IS-Gebiet nach Syrien und in den
Irak.
Solange in der Region Chaos und Anarchie auf der einen, autokratische
Regime auf der anderen Seite herrschen, wird auch der Terrorismus nicht
verschwinden.
27 Oct 2019
## AUTOREN
Meret Michel
## TAGS
„Islamischer Staat“ (IS)
Donald Trump
Terrorabwehr
al-Qaida
Schwerpunkt Islamistischer Terror
Abu Bakr al-Baghdadi
„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Syrien
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Mossul
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