| # taz.de -- Friedensverhandlungen im Jemen-Konflikt: Hoffnung auf ein Ende des … | |
| > Die Kriegsparteien Saudis und Houthi-Rebellen verhandeln direkt | |
| > miteinander. Möglich macht das die Annäherung von Saudi-Arabien und Iran. | |
| Bild: Der Chef des obersten politischen Rats der Houthis, Mahdi al-Mashat und d… | |
| Wien taz | Noch nie war die Hoffnung größer, dass im seit neun Jahren | |
| andauernden Jemen-Krieg endlich das letzte Kapitel geschrieben wird. Denn | |
| nun sprechen zwei entscheidende Kriegsparteien, die Saudis und die | |
| Houthi-Rebellen, direkt miteinander. | |
| So ist der saudische Botschafter im Jemen, Mohammed bin Saeed Al-Jaber, | |
| erstmals in die von den Houthis kontrollierte jemenitische Hauptstadt Sanaa | |
| gekommen, um mit dem Chef des obersten politischen Rats der Houthis, Mahdi | |
| al-Mashat, zu verhandeln. Es war wohl das erste derartige Treffen, das | |
| offiziell verkündet wurde – eine saudische Anerkennung der | |
| Houthi-Herrschaft in Sanaa. | |
| Ein offizielles Treffen dieser Größenordnung deutet an, dass bereits viele | |
| der Probleme zuvor hinter den Kulissen gelöst worden sind. Die saudische | |
| Seite hält sich mit öffentlichen Kommentaren zurück. Aber Mohammed | |
| al-Bukaiti, einer der politischen Houthi-Führer, twitterte: „Es werden | |
| Möglichkeiten diskutiert, einen umfassenden und andauernden Frieden zu | |
| schaffen.“ Das sei ein Triumph beider Seiten. Im März hatten beiden Seiten | |
| einem Entwurf für einen Waffenstillstand zugestimmt, der bis Oktober gelten | |
| sollte, um bis dahin Friedensverhandlungen auf den Weg zu bringen. | |
| Die jetzigen Gespräche bauen auch auf vertrauensbildenden Maßnahmen auf, | |
| die zuvor unter UN-Vermittlung vereinbart worden waren, wie | |
| [1][Gefangenenaustausche], ein langsame Öffnung des Flughafen in Sanaa | |
| sowie des Rotmeerhafens von Hudeidah, den die Houthis kontrollieren. Die | |
| Houthis sollen im Gegenzug ihre Blockade der von ihnen [2][seit Jahren | |
| umzingelten drittgrößten Stadt des Landes, Taiz,] beenden. Außerdem sollen | |
| die Gehälter aller Staatsangestellten und Militärs von den Öl und | |
| Gaseinnahmen des Staates finanziert werden – eine alte Forderung der | |
| Houthis. Dafür versprechen sie keine Ölanlagen mehr anzugreifen und den | |
| dortigen Export des Öls zu erlauben. | |
| Möglich gemacht hat diese Bewegung im Jemen eine neue regionale | |
| Entwicklung: [3][die Annäherung der rivalisierenden Regionalmächte] | |
| Saudi-Arabien und Iran unter chinesischer Vermittlung. Iran gilt als der | |
| wichtigste regionale Unterstützer der Houthis. Erst vor wenigen Tagen | |
| hatten der saudische und der iranische Außenminister in Teheran vereinbart, | |
| im jeweils anderen Land eine Botschaft zu eröffnen. Hohe saudische und | |
| iranische Diplomaten hatten sich am vergangenen Donnerstag in Peking | |
| getroffen, um „Sicherheit und Stabilität in die Nahostregion zu bringen“. | |
| Doch bis zu einem dauerhaften Frieden ist es noch ein weiter Weg. Im Jemen | |
| gibt es viele Fronten und Kriegsparteien. Auch die Separatistenbewegung im | |
| Süden wird Zugeständnisse fordern. In Teilen des Landes treibt immer noch | |
| die [4][Terrororganisation al-Qaida] ihr Unwesen. | |
| 11 Apr 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Karim El-Gawhary | |
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