| # taz.de -- Raketen aus dem Jemen: Huthi-Rebellen offensiver | |
| > Aus dem Jemen werden vermehrt Raketen und Drohnen nach Israel geschossen. | |
| > Ob Irans „Achse des Widerstands“ den Krieg eskalieren möchte, bleibt | |
| > unklar. | |
| Bild: Der US-Zerstörer USS Carney beim Abschuss von Raketen der Huthi-Rebellen… | |
| Ist das der Flächenbrand, vor dem in den vergangenen drei Wochen immer | |
| wieder gewarnt wurde? Aus dem Jemen fliegen Raketen und Drohnen in Richtung | |
| Israel, [1][die Huthi-Miliz], unterstützt und finanziert von der | |
| Islamischen Republik Iran, bekennt sich zu den Attacken. | |
| Bereits am 19. Oktober hatte ein Schiff der US Navy mehrere Raketen nahe | |
| der jemenitischen Küsten abgefangen, die wohl nach Israel unterwegs waren, | |
| vor etwa einer Woche schoss Saudi-Arabien eine in Richtung Israel fliegende | |
| Rakete ab. Am Dienstag musste erstmals das „Arrow“-System, das Israel gegen | |
| Angriffe mit Langstreckenraketen schützt, einspringen. Es schoss eine | |
| ebenfalls aus dem Jemen stammende Interkontinentalrakete vor der | |
| südisraelischen Stadt Eilat ab. | |
| Im sozialen Netzwerk X wurde außerdem am Dienstagabend ein Video geteilt, | |
| in dem der Sprecher der Huthi-Rebellen Yahya Saree ankündigte: Man werde | |
| weitermachen, bis die „israelische Aggression“ aufhöre. | |
| Zum Raketenarsenal der Huthis gehören unter anderem Langstreckenraketen, | |
| die Ziele in bis zu 1.200 Kilometern Entfernung erreichen können. | |
| Militärexperten weisen aber immer wieder darauf hin, dass die Burkan-3 | |
| genannten Raketen ihre Ziele oft recht ungenau treffen. Erst am Dienstag | |
| soll eine aus Jemen abgefeuerte Rakete in der jordanischen Wüste abgestürzt | |
| sein. Das Raketenarsenal der Huthis stammt zu gutem Teilen aus Iran oder | |
| basiert auf iranischer Technik, ebenso wie das Drohnenarsenal der Gruppe. | |
| [2][Seit 2014 herrscht im Jemen Krieg] zwischen den Iran-gestützten Huthis | |
| und der eigentlichen Regierung des Landes, die von einer | |
| Golfstaaten-Koalition unterstützt wird. Die humanitäre Lage im Land ist | |
| katastrophal – zu den Prioritäten der Huthi-Milizionäre zählt die Situation | |
| im eigenen Herrschaftsgebiet aber offenbar nicht. Die Absicht der Huthis, | |
| Israel und die Juden zu vernichten, ist sogar Teil ihres Wahlspruchs: „Gott | |
| ist groß, Tod Amerika, Tod Israel, verflucht seien die Juden, Sieg dem | |
| Islam“. | |
| ## Libanon will keine Eskalation | |
| Auch ein weiteres Mitglied der „Achse des Widerstands“ – einer Reihe von | |
| Iran-gestützten und -finanzierten Milizen im Nahen Osten – geht weiter | |
| gegen Israel vor: Die libanesische Hisbollah-Miliz schickt bereits seit | |
| Beginn des Krieges – den die Hamas-Attacke auf Israel am 7. Oktober | |
| auslöste – Raketen und weitere Flugkörper Richtung Israel. Nach | |
| israelischen Angaben verfügt die Hisbollah über mehr als 150.000 Raketen. | |
| Dass im Libanon selbst kein Interesse an einer Eskalation bestünde, haben | |
| verschiedene Fraktionen in dem kleinen Land nördlich Israels bereits | |
| mehrfach betont. Der Libanon ist ein multiethnischer und multireligiöser | |
| Staat, in dem die Hisbollah mit ihrem Parteien- und Milizenflügel zwar viel | |
| Macht hat, aber vor allem von sunnitischen und christlichen Parteien auch | |
| Gegenrede bekommt. | |
| ## Ausweitung des Krieges droht | |
| Nun betonte auch der mit der Hisbollah verbundene Interimsministerpräsident | |
| Najib Mikati: Die Zeit dränge, um zu verhindern, dass der Krieg zwischen | |
| Hamas und Israel „außer Kontrolle“ gerate. Bisher konzentriert sich der | |
| gegenseitige Beschuss von Hisbollah und israelischer Armee auf den | |
| [3][Süden des Libanons] beziehungsweise den Norden Israels. | |
| Eine Ausweitung des Kriegs verhindern zu wollen, behauptet auch Iran. Mit | |
| der Türkei will die Islamische Republik eine Regionalkonferenz einberufen. | |
| Geladen werden sollen „regionale Spitzenvertreter muslimischer und | |
| arabischer Staaten“, die „ihrer Verantwortung gerecht werden“ müssten. | |
| 1 Nov 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Lisa Schneider | |
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