| # taz.de -- Flüchtlingspolitik in den USA: Einreisestopp teilweise aufgehoben | |
| > Für Bürger aus elf Ländern wurde der pauschal geltende Einreisestopp | |
| > aufgehoben. Stattdessen soll es verschärfte Sicherheitsüberprüfungen | |
| > geben. | |
| Bild: Dann kommt gar keiner mehr rein. Prototypen für die große Mauer zwische… | |
| Washington afp/rtr | Die USA haben ihre Flüchtlingspolitik etwas gelockert. | |
| Der bislang geltende pauschale Einreisestopp für Flüchtlinge aus elf | |
| Ländern wurde aufgehoben, wie das Heimatschutzministerium in Washington am | |
| Montag mitteilte. Stattdessen soll es verschärfte Überprüfungen von | |
| Flüchtlingen aus diesen Staaten geben. Welche Maßnahmen dies konkret sind, | |
| blieb offen. | |
| Im Oktober war ein von Präsident Donald Trump verhängter 120-tägiger | |
| Einreisebann für Flüchtlinge aus aller Welt abgelaufen. Für Flüchtlinge aus | |
| elf Ländern mit „hohem Risiko“ für die nationale Sicherheit der USA behie… | |
| die US-Regierung damals aber einen pauschalen Aufnahmestopp aufrecht. | |
| Die neue Maßnahme trifft offensichtlich Bürger aus Ägypten, Iran, Irak, | |
| Libyen, Mali, Nordkorea, Somalia, Südsudan, Sudan, Syrien und Jemen – also, | |
| bis auf Nordkorea, Staaten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung. | |
| Menschenrechts-Organisationen äußerten die Sorge, dass die neunen | |
| Überprüfungen dazu beitragen könnten, dass künftig keine Flüchtlinge aus | |
| diesen Ländern mehr in die USA kommen könnten. | |
| Die verschärften Überprüfungen für Bürger der elf Staaten sollten | |
| sicherstellen, dass keine „Übeltäter“ das US-Flüchtlingsprogramm | |
| missbrauchten, sagte Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen. Im Zuge | |
| seiner rigorosen Einreisepolitik will US-Präsident Donald Trump insgesamt | |
| deutlich weniger Flüchtlinge ins Land lassen, als dies unter seinem | |
| Vorgänger Barack Obama der Fall war. | |
| Im September setzte die US-Regierung die Obergrenze für ins Land kommende | |
| Flüchtlinge auf nur noch 45.000 fest. Die Grenze gilt für das Haushaltsjahr | |
| 2018, das im Oktober begann. Obama hatte die Obergrenze für das | |
| Haushaltsjahr 2017 bei 110.000 festgesetzt. Tatsächlich kamen im Fiskaljahr | |
| 2017 aber nur rund 54.000 Flüchtlinge in die USA – eine Folge des von Trump | |
| verhängten 120-Tage-Aufnahmestopps, der im Juni vom Obersten Gericht des | |
| Landes genehmigt worden war. | |
| ## Das Oberste Gericht entscheidet | |
| Der pauschale Bann gegen Flüchtlinge war Teil der von Trump verfügten | |
| umfassenden Einreiserestriktionen, um die seit Beginn seiner Amtszeit vor | |
| einem Jahr ein heftiger juristischer Streit tobt. Die dritte und jüngste | |
| Version seines Dekrets enthält aber keine Regelungen zum | |
| Flüchtlingsprogramm mehr, die Flüchtlingspolitik wird seit Oktober getrennt | |
| von diesem Erlass geregelt. | |
| Das Einreisedekret enthält in seiner jüngsten Fassung weitgehende | |
| Einreiseverbote für verschiedene Arten von Reisenden aus den sechs | |
| mehrheitlich muslimischen Staaten Iran, Jemen, Libyen, Somalia, Syrien und | |
| Tschad. Außerdem wird sämtlichen Staatsbürgern von Nordkorea sowie | |
| Regierungsvertretern aus Venezuela die Einreise untersagt. Die endgültige | |
| Entscheidung über die Gültigkeit dieses Erlasses wird das Oberste Gericht | |
| in Washington treffen. | |
| Trump begründet seine rigorose Einreisepolitik mit dem Schutz vor | |
| terroristischen Gefahren. Kritiker sehen eine Diskriminierung von Muslimen. | |
| 30 Jan 2018 | |
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