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# taz.de -- Extinction Rebellion in London: Erinnern an Haitis Revolution
> Aktionen in Großbritanniens Hauptstadt: Zum Auftakt der fünften
> Protesttage von Extinction Rebellion dominieren Stimmen von Indigenen.
Bild: Geschmückter Rebell von Extinction
London taz | „Verstoßt das Bild des Gottes der Weißen, welcher nach unseren
Tränen durstet, und hört auf die Stimme der Freiheit, welche in allen
unseren Herzen spricht!“ Mit diesem Gebet des ehemaligen haitianischen
Hohepriesters Dutty Boukman begannen am Montagmorgen am zentralen Londoner
Trafalgar Square die [1][fünften Aktionstage von Extinction Rebellion in
London].
Zwei Wochen lang wollen die Aktivist*innen durch zivilen Ungehorsam im
Ursprungsland von XR auf den Klimanotstand hinweisen. Die Gruppe ist in
Großbritannien für ihre [2][teilweise radikalen Aktionen wie U-Bahn- und
Flughafenblockaden] bekannt. In der Coronazeit musste der Protest
zwangsläufig pausieren.
Die Eröffnungsreden zweier schwarzer Aktivist*innen, Esther Stanford-Xosei
und Khep Heru, sollten die Verbundenheit vor allem mit Indigenen betonen.
Auch der Beginn der Protesttage unter dem Titel „Demand the Impossible“
(Verlange das Unmögliche) fiel auf den 230. Jahrestag des Beginns der
haitianischen Revolution.
## „Rebellion gegen die britische Regierung“
Vor über 1.000 Versammelten, über denen drei Polizeihubschrauber donnerten,
sagte Stanford-Xosei, dass „die Zerstörung und Ausbeutung der Erde auch
durch koloniale Spaltung ermöglicht worden“ sei.
XR-Mitgründerin Gail Bradbrook betonte, dass XR nicht nur protestieren,
sondern eine Rebellion gegen die britische Regierung starten wolle: Die
Gesellschaft sei „mit einer korrupten politischen Wirtschaft mit Zentrum im
Londoner Finanzdistrikt verheiratet, die an zerstörendes
Wirtschaftswachstum gebunden ist“. Deshalb wolle XR diesmal die meisten
seiner Aktionen im Finanzviertel Londons durchführen.
„Ich werde Fenster und Böden in Banken putzen, um so zu erklären, dass die
Geldinstitute ihre Vorgehensweisen bereinigen müssen“, sagte Ian, 73, aus
Devon, der zum vierten Mal mitmacht. Ingenieur Martin Waters, 50 und aus
Oxford, sagte: „Die Milliarden, die zur Bewältigung der Pandemie ausgegeben
wurden, stehen in keinem Vergleich zu den mickrigen Ausgaben gegen den
Klimawandel.“
Andere erwähnten den letzten Bericht des UN-Klimarats IPCC, laut dem die
bisherigen Maßnahmen weltweit nicht ausreichen, um den Klimawandel zu
stoppen. Manche zitierten auch Greta Thunberg, die die britische Regierung
kritisiert hatte, weil sie zu wenig gegen die Klimakrise unternimmt. Die
Aktionen gelten als Kampagnenauftakt zur bevorstehenden Klimakonferenz im
Herbst in Glasgow.
23 Aug 2021
## LINKS
[1] https://extinctionrebellion.uk/
[2] /Antisemitismus-bei-Extinction-Rebellion/!5643440
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Extinction Rebellion
London
Extinction Rebellion
IG
Lesestück Recherche und Reportage
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