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# taz.de -- Erderhitzung begünstigte Sars-CoV-2: Gutes Klima für Corona
> Fledermäuse gelten als Urspung des Sars-CoV-2-Virus. Ihr Lebensraum wird
> durch den Klimawandel beeinflusst. Eine Studie zeigt den Zusammenhang.
Bild: Der Klimawandel lässt nicht nur Flutkatastrophen häufiger werden, sonde…
Berlin taz | Schnell kam nach Ausbruch der Coronapandemie die Frage auf:
Hat die naturausbeuterische Lebensweise der Menschen etwas damit zu tun?
Das Vordringen in unberührte Natur und der dadurch engere Kontakt oder gar
Handel mit wilden Tierarten wurden schnell als Teil der Erklärung dafür
identifiziert, wie sich die Zoonose ausbreiten konnte. Schließlich gilt es
als wahrscheinlichste Hypothese für den Ursprung von Sars-CoV-2, dass das
Virus in Südchina von Fledermäusen über einen Zwischenwirt auf den Menschen
überging – auf einem Wildtiermarkt in der Metropole Wuhan.
Auch der [1][Klimawandel] könnte eine wichtige Rolle gespielt haben, wie
nun Wissenschaftler:innen der Universität Cambridge, des
Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Universität
Hawaii-Manoa herausgefunden haben. [2][Die Ergebnisse sind im Fachmagazin
Science of the Total Environment erschienen].
So hat die Erderhitzung in der südchinesischen Provinz Yunnan und
benachbarten Gebieten in Myanmar und Laos mehr Lebensraum für zahlreiche
neue Fledermausarten geschaffen, durch die rund 100 neue Arten von
Coronaviren in die Region kamen. Wo früher tropisches Buschland die
natürliche Vegetation ausmachte, entwickelten sich im vergangenen
Jahrhundert tropische Savanne und Laubwald.
„Im letzten Jahrhundert hat der Klimawandel im wahrscheinlichen
Ursprungsort von Sars-CoV-2 den Lebensraum für Fledermäuse deutlich
attraktiver gemacht – und damit auch für die vielen Coronaviren, die diese
Tiere in sich tragen“, sagt Leitautor Robert Beyer, der seit Kurzem am PIK
tätig ist und zuvor an der Universität Cambridge geforscht hat.
Auch andersherum wird die Frage gestellt: Wirkt sich die Coronakrise auf
den Klimawandel aus? Tut sie natürlich. Schließlich gab es im vergangenen
Jahr immer mehr Phasen mit deutlich weniger Wirtschaftsleistung, wenn man
nach klassischen Kennzahlen wie dem Bruttosozialprodukt geht.
Und weniger Wirtschaftsleistung heißt üblicherweise weniger CO2-Emissionen.
Um rund 7 Prozent sind sie 2020 im globalen Schnitt gegenüber dem Vorjahr
gesunken. Das entspricht in etwa der Größenordnung für die jährliche
Reduktion an Treibhausgasen, die laut dem UN-Umweltprogramm in diesem
Jahrzehnt jedes Jahr nötig wäre, wenn die Menschheit die Erderhitzung bei
1,5 Grad begrenzen will.
8 Feb 2021
## LINKS
[1] /Bericht-von-27-Wissenschaftsakademien/!5600886
[2] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969721004812
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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