# taz.de -- Einzelhandel fordert Abholerlaubnis: Shoppen trotz Lockdown | |
> Zwei Tage vor Schließung des Einzelhandels fordern Verbände, dass das | |
> Abholen von Waren erlaubt wird. Der Wirtschaftsminister hat einen | |
> Geschenktipp. | |
Bild: PolitikerInnen warnen die Bevölkerung davor, sämtliche Geschenke noch v… | |
BERLIN taz | Am Tag [1][nach dem Beschluss von Bund und Ländern] zur | |
Schließung von Geschäften warnen Politiker:innen die Bevölkerung davor, | |
sämtliche Weihnachtseinkäufe noch vor Mittwoch zu erledigen. „Jetzt bitte | |
nicht losrennen und Geschenke kaufen“, sagte etwa die Berliner | |
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Bundeswirtschaftsminister Peter | |
Altmeier (CDU) forderte die Verbraucher:innen auf, an Weihnachten lieber | |
Gutscheine zu verschenken. | |
Der Beschluss von Bundesregierung und Ländern sieht vor, dass Händler am | |
Mittwoch schließen müssen, wenn es für sie keine Ausnahmeregelung gibt. | |
Dazu enthält der Beschluss eine detaillierte Liste an Gewerben, die | |
geöffnet bleiben dürfen. Das sind im Einzelnen: Lebensmittelhändler, dazu | |
zählen auch Wochenmärkte, Getränkemärkte und Reformhäuser. Drogerien, | |
Apotheken, Optiker, Hörgeräteaktustiker und Sanitätshäuser dürfen ebenfalls | |
offen bleiben. Darüber hinaus Tankstellen und Großhandel, Kfz- und | |
Fahrradwerkstätten, Banken, Post- und Zeitungsverkaufsstellen, Reinigungen, | |
Tier- und Futtermittelhändler sowie Babyfachmärke. | |
Im Unterschied zu den Ladenschließungen im Frühjahr dürfen etwa Baumärkte | |
nicht öffnen. Läden, die geöffnet haben, dürfen kein Feuerwerk verkaufen. | |
So soll eine weitere Belastung der ohnehin schon am Rande des Machbaren | |
arbeitenden Krankenhäuser vermieden werden. Allerdings weichen einige | |
Länder von dieser Beschlusslage ab. So teilte der Berliner Kultursenator | |
mit, dass Buchläden weiterhin öffnen dürften. In Nordrhein-Westfalen sollen | |
Kund:innen Bücher bestellen und sich diese im Eingangsbereich der | |
Buchhandlung abholen können. | |
Zum befürchteten Massenandrang ist es bis Montagmittag allerdings nicht | |
gekommen. Zwar haben sich in den Innenstädten vor vielen Geschäften lange | |
Schlangen gebildet. Mit einem dramatischen Ansturm rechnet der | |
Handelsverband Deutschland (HDE) aber nicht. „Die meisten Kunden haben den | |
Lockdown ja kommen sehen, und viele haben es schon so organisiert, dass sie | |
nicht mehr einkaufen gehen müssen“, sagte HDE-Sprecher Stefan Hertel. | |
## Eine Möglichkeit: Click and Collect | |
Zugleich drängt der HDE darauf, den Einzelhändlern im Lockdown die Übergabe | |
von im Internet bestellter Ware (Click and Collect) in den Läden zu | |
erlauben. Ein Sprecher der Elektronikketten betonte, schon in der ersten | |
Coronawelle habe sich gezeigt, dass es möglich sei, beim Abholen von vorab | |
bestellter Ware den Gesundheitsschutz durch speziell eingerichtete | |
Abholstationen zu gewährleisten. Gleichzeitig biete Click and Collect den | |
stationären Händlern die Möglichkeit, sich in der Krise im Wettbewerb gegen | |
reine Onlinehändler besser zu behaupten. | |
Derweil bereiten sich die Logistikunternehmen auf einen [2][stark | |
steigenden Bedarf] vor. So kündigte die Deutsche Post DHL am Wochenende an, | |
ihre gesamten Kräfte in der Paket- und Postsparte mobilisieren. Bereits im | |
November hatte das Unternehmen die Rekordzahl von 1,59 Milliarden | |
transportierten Pakete aus dem vergangenen Jahr durchbrochen. | |
Einen kleinen positiven Effekt hat die Pandemie indes für die | |
Zusteller:innen: Laut dem Logistikunternehmen dpd haben deutlich mehr | |
Kund:innen ihre Zustimmung gegeben, das Paket etwa vor der Haustür oder an | |
einem anderen vereinbarten Ort abzustellen. | |
14 Dec 2020 | |
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## AUTOREN | |
Felix Lee | |
Svenja Bergt | |
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