| # taz.de -- EU zum Syrien-Einmarsch der Türkei: EU sucht nach einer Haltung | |
| > Während in den USA Forderungen nach Sanktionen gegen die Türkei laut | |
| > werden, hält sich die EU noch zurück. Doch gleichgültig bleiben könne man | |
| > nicht. | |
| Bild: Während die EU eine politische Lösung fordert: von der Türkei unterst�… | |
| BRÜSSEL taz | Am Montag treffen sich die EU-Außenminister in Luxemburg, um | |
| über die Lage in Nordsyrien und andere Krisen zu beraten. Der erste | |
| Versuch, eine gemeinsame Haltung gegenüber der Türkei zu bestimmen, war am | |
| Mittwoch am Veto Ungarns gescheitert. Die EU wollte den türkischen | |
| Präsident Recep Tayyip Erdoğan [1][vor einem Einmarsch in Nordsyrien | |
| warnen], kam wegen des Neins aus Budapest jedoch zu spät. Danach | |
| verurteilten die Europäer den Einmarsch und forderten eine politische | |
| Lösung. | |
| Von Sanktionen gegen die Türkei war zunächst keine Rede. Die EU könnte ihre | |
| Haltung jedoch noch überdenken, sagte Luxemburgs Außenminister Jean | |
| Asselborn im Gespräch mit der taz. „Wir können nicht gleichgültig bleiben�… | |
| betonte er. Die von der Türkei angegriffenen Kurden „waren Verbündete in | |
| einem Kampf, den wir allein nicht gewonnen hätten“. [2][Dass nun | |
| ausgerechnet die Kämpfer gegen den „Islamischen Staat“ getroffen würden], | |
| „das tut menschlich unheimlich weh“. | |
| Zunächst will die EU jedoch die Reaktion im Weltsicherheitsrat und das | |
| Verhalten der USA abwarten. In Washington haben einige Senatoren bereits | |
| Strafmaßnahmen gegen die Türkei gefordert. Der Republikaner Lindsey Graham | |
| und der Demokrat Chris Van Hollen kündigten ein Sanktionspaket an, mit dem | |
| unter anderem Vermögen der türkischen Führung in den USA eingefroren werden | |
| soll. | |
| Vorgesehen sind auch Strafmaßnahmen gegen Unternehmen, die die türkischen | |
| Streitkräfte beliefern. Die Senatoren gehen damit auf Distanz zu | |
| US-Präsident Donald Trump, der Erdoğan freie Hand gelassen hatte. Graham, | |
| eigentlich ein Trump-Unterstützer, warf der US-Regierung vor, die Kurden | |
| „schamlos im Stich gelassen“ zu haben. Erdoğan werde für seinen | |
| Militäreinsatz einen „hohen Preis“ zahlen. | |
| ## Frankreich bestellt türkischen Botschafter ein | |
| EU-Staaten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben das | |
| türkische Vorgehen ebenfalls verurteilt. So erklärte Bundesaußenminister | |
| Heiko Maas (SPD): „Die Türkei nimmt damit in Kauf, die Region weiter zu | |
| destabilisieren, und riskiert ein Wiedererstarken des IS.“ Frankreich hat | |
| die Militäroffensive verurteilt und den türkischen Botschafter einbestellt. | |
| Die Offensive laufe Gefahr, die Sicherheit der Europäer zu gefährden, | |
| erklärte Außenminister Jean-Yves Le Drian in Paris. | |
| Am Donnerstag wollte sich der Sicherheitsrat in New York mit dem Vorgehen | |
| der Türkei beschäftigen. Deutschland habe im Auftrag der fünf | |
| EU-Mitgliedsländer des Rates – neben Deutschland sind das Polen, Belgien, | |
| Frankreich und Großbritannien – beantragt, dass das Thema in einer Sitzung | |
| angesprochen werde, sagten Diplomaten. Das ständige Ratsmitglied Russland | |
| äußerte vor Beginn der Sitzung Verständnis für die türkische Offensive. | |
| 11 Oct 2019 | |
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| ## AUTOREN | |
| Eric Bonse | |
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