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# taz.de -- Diplomatie der Ukraine-Verhandlungen: Fortsetzung des Kriegs mit an…
> Putin ist sehr gerne zu Friedensverhandlungen bereit, wenn seine
> Maximalforderungen erfüllt werden. Kurzum: Die derzeitigen Bemühungen
> sind ein Witz.
Bild: Der russische Präsident ist bereit zum Frieden in der Ukraine, aber nur …
Donald Trump inszeniert sich wieder einmal als Friedenstifter. Ein
sogenannter US-Plan, der den vollumfänglichen Krieg in der Ukraine nach
fast vier Jahren beenden soll, wird seit der vergangenen Woche rauf und
runter diskutiert.
Vor allem bei denjenigen, die seit Langem einer Verhandlungslösung das Wort
reden, keimt Hoffnung auf. Vielleicht können das tägliche Sterben,
[1][Leiden und die massiven Zerstörungen] in der Ukraine endlich gestoppt
werden – kurzum all das Grauen, für das, wem es entfallen sein sollte, der
russische Aggressor die Verantwortung trägt.
Doch darüber zu spekulieren, ob die kriegsverheerte Ukraine dem Frieden
tatsächlich einen Schritt näher kommt und welchen Preis Kyjiw dafür
letztendlich wird entrichten müssen, ist zumindest jetzt reine
Zeitverschwendung. Denn noch enthält die Gleichung zu viele Unbekannte.
[2][Genaue Einzelheiten einer entschlackten Fassung des ursprünglichen
Dokuments, an dessen Erarbeitung die Ukraine beteiligt war,] werden der
breiten Öffentlichkeit bisher leider vorenthalten.
Genauso unklar ist, ob auch die Europäer ein gewichtiges Wörtchen
mitzureden haben werden oder nicht. Angesichts dieser kaum noch zu
überblickenden Wirrnis ist es geradezu wohltuend, dass es im Leben
Konstanten gibt – Wladimir Putin sei Dank. Auf Russlands Präsidenten ist
Verlass.
## Die Ukraine soll sich gefälligst unterwerfen
Am Donnerstag ließ sich der Kremlchef dazu herab, der Welt seine Gedanken
zu dem [3][„Trump-Plan“] mitzuteilen. Und er redete Klartext, was man von
vielen westlichen Politiker*innen nicht wirklich behaupten kann. Die
Kämpfe würden nur eingestellt, so Putin, wenn sich die ukrainischen Truppen
aus den von ihnen gehaltenen Gebieten zurückzögen. Täten sie das nicht,
werde Moskau seine Ziele auf militärischem Wege erreichen.
Die kampflose Aufgabe von Teilen des Gebietes Donezk sollen die wichtigsten
internationalen Akteure auch noch anerkennen – quasi eine Carte blanche,
darunter macht es Putin nicht. Damit dürfte auch die Frage erneut
beantwortet sein, ob er zu Verhandlungen bereit ist. Die Antwort ist ja,
aber zu Verhandlungen, so wie Putin sie versteht und die sicherstellen,
dass Moskau seine Forderungen in maximalem Umfang durchsetzen kann.
Apropos Verhandlungen: Der preußische Militärhistoriker Carl von Clausewitz
definierte Krieg als eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen
Mitteln. Russlands Präsidenten verdanken wir eine interessante Erweiterung
dieses Befundes, die da lautet: Diplomatie ist eine bloße Fortsetzung des
Krieges mit anderen Mitteln.
Die Ukraine weiß aus eigener Anschauung nur allzu gut, was das bedeutet.
Die Lage in den Gebieten, die russische Truppen völkerrechtswidrig besetzt
haben, bietet Anschauungsmaterial genug. Die europäischen Verbündeten
dürften diese grausame Realität ebenfalls zur Kenntnis genommen haben.
Jetzt sind sie am Zug. Immer nur zu reagieren, ist keine Option – nicht nur
um der Existenz der Ukraine willen, sondern auch der Sicherheit Europas.
29 Nov 2025
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## AUTOREN
Barbara Oertel
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