| # taz.de -- Corona-Fälle in Hamburg: Erste Ansteckung an einer Schule | |
| > An der Heinrich-Hertz-Schule wurden 26 Schüler und drei Beschäftigte | |
| > positiv auf Corona getestet. Laut Behörden kamen Schüler mit leichter | |
| > Erkältung. | |
| Bild: Maskenpflicht gilt an der Hamburger Heinrich Hertz Schule nun auch im Unt… | |
| Hamburg taz | Zum ersten Mal haben sich Schüler in Hamburg in einer Schule | |
| mit Corona angesteckt. Das sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Mittwoch | |
| bei einer „Zwischenbilanz“ vier Wochen nach [1][Unterrichtsbeginn]. So | |
| wurden an der Heinrich-Hertz-Schule 26 Schüler und drei Beschäftigte | |
| positiv getestet. Nun gilt dort für eine Woche Maskenpflicht auch in der | |
| Klasse. | |
| Die Betroffen haben nach Auskunft des Bezirksamts Nord milde Symptome. Ins | |
| Krankenhaus musste niemand. Die Fälle traten in sechsten und achten Klassen | |
| auf, insgesamt 15 Klassen sind in Quarantäne. Zur Zeit würden 400 Schüler | |
| und alle Mitarbeiter der Winterhuder Schule getestet, sagte Rabe. „Es ist | |
| nicht auszuschließen, dass wir noch weitere Fälle finden.“ | |
| Der Senator zog dennoch eine positive Bilanz der Rückkehr zum | |
| Präsenzunterricht. Der sei „richtig“ gewesen. An allen anderen Schulen | |
| seien derzeit 27 Schüler und ein Beschäftiger infiziert und in häuslicher | |
| Quarantäne, das sei nicht viel. Weitere 81 Schüler und acht Mitarbeiter | |
| waren seit den Ferien infiziert, seien aber „wieder gesund“. | |
| Nach Auskunft der Gesundheitsbehörde hatten die an Schulen Infizierten | |
| bisher einen milden Verlauf der Krankheit. Derzeit befinde sich keine | |
| Person unter 20 in einer Klinik, sagte eine Sprecherin. Generell könne man | |
| die Zahl der Personen, die stationär behandlungspflichtig seien, als | |
| Indikator für die Schwere des gegenwärtigen Pandemieverlaufs sehen. | |
| Der Fall der Heinrich-Hertz-Schule ist laut Rabe ungewöhnlich, weil | |
| Mitglieder mehrerer Familien unabhängig voneinander das Virus in sich | |
| trugen. Darunter seien auch Kinder, die „trotz eindeutiger Symptome nicht | |
| zu Hause geblieben sind“, schreibt die Schulbehörde. Laut Gesundheitsamt | |
| Nord hatten sie „leichte Erkältungssymptome“. | |
| Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hatte sich am Vortag im Rathaus | |
| zu dem Fall Heinrich-Hertz-Schule geäußert. Es wäre der erste Ausbruch an | |
| einer Kita oder Schule, dieser wäre aber auch nicht auszuschließen, ebenso | |
| wie in anderen Gemeinschaftseinrichtungen. Man prüfe derzeit, ob eine | |
| Lehrkraft Schüler angesteckt habe. Es ließe sich offenbar feststellen, ob | |
| es sich um den selben Virus handele. Dies geschehe durch eine | |
| „Sequenzanalyse“, mit der das Erbgut, das sich durch Mutationen | |
| unterscheidet, verglichen wird. | |
| Die Öffnung der Schulen [2][im Regelbetrieb ist umstritten]. Lehrerverbände | |
| wie die GEW und die [3][Elterngruppe „Sichere Bildung“] fordern als | |
| Alternative einen „Hybridunterricht“, der teils in kleineren Lerngruppen, | |
| teils zu Hause stattfindet. Und Sabine Boeddinghaus (Linke) sagt, Senator | |
| Rabe müsse „Druck von den Schulen nehmen“. | |
| Nach Hybridunterricht gefragt, erklärt Rabe, „das halten wir aktuell nicht | |
| für notwendig“. Die sich in Quarantäne befindlichen Schüler nähmen am | |
| Fernunterricht teil. Sollte es steigende Infektionszahlen geben, würde | |
| Hamburg die Maskenpflicht „Schritt für Schritt“ auf Berufsschulen, | |
| weiterführende Schulen und Grundschulen ausdehnen. | |
| Helge Pepperling vom Verband „Die Lehrergewerkschaften Hamburg“ (DLH) | |
| erklärte indes, auch wenn die Infektionszahlen noch nicht gravierend wären, | |
| gebe der Umgang damit „Anlass zu Kritik und Sorge“. So sei es teils nicht | |
| nachzuvollziehen, welche Schüler und Lehrkräfte von den Gesundheitsämtern | |
| in Quarantäne geschickt werden, und welche nicht. Nötig sei ein | |
| „transparenteres Verfahren“. Auch bräuchten die Lehrkräfte mehr Zeit, wenn | |
| sie nebenher noch die unter Quarantäne stehenden Schüler betreuen sollen. | |
| Die [4][Elterninitiative „Sichere Bildung Hamburg“] konstatierte, Rabes | |
| Konzept des „Regelschulbetriebs“ versage im Realitätstest und erneuerte | |
| ihre Forderungen nach kleinen Lerngruppen. Der Ausbruch an der | |
| Heinrich-Hertz-Schule sei ein mahnendes Vorzeichen, sagte Sprecherin Ines | |
| Moegling. Es sei zu befürchten, dass im Herbst auch bei anderen Schulen | |
| kritische Schwellen überschritten werden. | |
| Die Initiative kritisierte ferner, dass die Infografiken der Stadt für die | |
| Eltern zum Umgang zum Atemwegs-Infektionen „überarbeitet und klarer | |
| gefasst“ werden müssten, damit Eltern nicht allein gelassen werden. So | |
| gelte einerseits eine laufende Nase bei Grundschulkindern als harmlos, | |
| andererseits mache nun der Schulsenator den Eltern indirekt zum Vorwurf, | |
| Schüler seien trotz Symptomen zur Schule gekommen. | |
| 10 Sep 2020 | |
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| [2] /Hamburger-Konzept-fuer-Schulbetrieb/!5700072/ | |
| [3] /Oeffnung-der-Schulen-in-Hamburg/!5699940/ | |
| [4] https://sichere-bildung-hamburg.de/jetzt-mitzeichnen/ | |
| ## AUTOREN | |
| Kaija Kutter | |
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