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# taz.de -- Corona-Checks an Hochschulen: Studis unter Aufsicht
> Bändchen, Pässe und Eingangskontrollen – die Unis im Norden öffnen ihre
> Tore für die Präsenzlehre. Viele Konzepte wurden kurzfristig bekannt
> gegeben.
Bild: Sieht aus wie ein Festival-Armbändchen, dient aber der Kontrolle des Cor…
Hamburg taz | Das neue Semester hat begonnen – zum ersten Mal seit
anderthalb Jahren in Präsenz. Endlich können Erstis für ihre
Orientierungswoche wieder über den Campus schlendern. Orientierung brauchen
sie auch deshalb, weil sich die Unis im Norden [1][unterschiedliche
Coronaregeln überlegt] überlegt haben – und zwar häufig erst auf den
letzten Drücker.
Zum Beispiel die [2][Leibniz-Universität Hannove]r: Am 28. September teilte
die Uni mit, dass sich Studierende ab Montag freiwillig gegen Vorlage ihres
Impf- oder Genesenennachweises ein Armband abholen können. Ähnlich wie ein
Festivalband kann es nicht einfach abgestreift werden.
„Man kann es bei Bedarf abschneiden und sich jederzeit ein Neues holen“,
sagt Sprecherin Mechtild von Muenchhausen. Die Maßnahme soll die Kontrollen
an den Eingängen der Hörsäle, Uni-Gebäude und am Campus verkürzen, sodass
nicht zu viel Zeit der Lehrveranstaltungen verloren geht, sagt von
Muenchhausen.
Könnte eine äußerlich sichtbare [3][2G-Kennzeichnung] Ungeimpfte
ausgrenzen? Dazu kam von der Uni Hannover keine eindeutige Antwort: „Diese
Frage wurde diskutiert und abgewogen“, sagt von Muenchhausen. Am Ende sei
für die Entscheidung ausschlaggebend gewesen, dass das Tragen freiwillig
sei.
## Bändchen unterm Ärmel
Außerdem verschwinde das Bändchen unter dem Pulloverärmel oder Hemd. „So
wirklich sichtbar ist das nicht“, sagt sie. Technische Alternativen wie
Apps oder die Einspeicherung auf dem Studierendenausweis seien in der Kürze
der Zeit nicht umsetzbar gewesen.
Bei der [4][Universität Hamburg] hat die Zeit für eine technische
Alternative gereicht: Um einen sogenannten „Campus-Pass“ zu bekommen,
müssen sich Studierende bei Registrierzentren melden. Dort erhalten sie bei
Vorlage des 3G-Nachweises einen QR-Code, der so lange gültig ist wie der
jeweilige Nachweis. Kontrolleure könnten nur sehen, ob die
Inhaber:innen die 3G-Auflagen erfüllen – nicht aber, ob die Person
geimpft, genesen oder getestet ist. Das sei aus Datenschutzsicht wichtig,
teilt die Pressestelle mit.
Sally Bohm vom Asta Hamburg schreibt, der Studierendenausschuss begrüße die
einheitliche Prüfung des Impfstatus. Allerdings gebe es Kritik an der Art
der Einführung: Viele Studis wüssten gar nicht, dass es einen Campus-Pass
gibt. Die Information sei nicht angekommen, „weil die Universität sich dazu
entschied, diese lediglich in einem langen Brief an die Studierenden
unterzubringen“, berichtet Bohm.
Es habe deshalb bereits „chaotische Szenen“ an den Eingängen gegeben. Der
aktuelle Anmeldeprozess sei außerdem unnötig kompliziert und die
Vergabetermine in den nächsten Tagen größtenteils ausgebucht, obwohl die
Lehre schon nächste Woche beginnt.
Ein ähnliches Verfahren soll es wohl bald auch an der
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel geben. Das entsprechende Tool
befinde sich gerade in der Testphase und werde voraussichtlich Ende dieser
Woche verfügbar sein, schreibt die Pressestelle der Kieler Uni. Die Uni in
Bremen beschränkt sich lieber auf bewährte Kontrollmittel. Ihre
3G-Nachweise zeigen die Studis direkt am Gebäude- oder Raumeingang vor.
Langfristig ausgesetzt werden wohl kostenlose Coronatests: Ab dem 11.
Oktober gilt eine bundesweite Verordnung, die auch Studierende betrifft.
Davon ausgenommen sind zwar Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen
nicht impfen lassen können, und Studierende aus dem Ausland, deren
Impfstoff in Deutschland nicht anerkannt wird. An den Unis können sie sich
aber trotzdem nicht einfach so testen lassen.
Zum Beispiel stellen die Unis in Hannover und Bremen das Angebot
kostenfreier Tests für Studierende komplett ein. Betroffene müssten sich
zum Testen zu „Testzentren und in Hausarztpraxen“ begeben, schreibt die
Sprecherin der Uni Hannover. Auch Mitarbeitende und Studierende der Uni
Bremen sollen „nicht das Testzentrum der Universität nutzen“, teilt deren
Pressestelle mit.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert kostenlose
Coronatests für alle Studierenden. „Ein Eintrittsgeld darf es an den
Hochschulen nicht geben“, sagte die stellvertretende niedersächsische
Landesvorsitzende Sabine Kiel. Umfragen der GEW zufolge hat sich die
finanzielle Lage vieler Studierender seit Beginn der Pandemie ohnehin
verschlechtert.
7 Oct 2021
## LINKS
[1] /Semesterstart-an-den-Unis-im-Norden/!5798197
[2] https://www.uni-hannover.de/
[3] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5802648
[4] https://www.uni-hamburg.de/
## AUTOREN
Alexandra Hilpert
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Studium
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