| # taz.de -- CSD in Berlin: Mehr Politik als Party | |
| > Nach einem Jahr Coronapause zieht die Pride-Parade wieder durch Berlin. | |
| > Dieses Mal liegt der Fokus auf dem Protest gegen Gewalt gegen queere | |
| > Menschen. | |
| Bild: Trägt Pride: Berlins Kultursenator Klaus Lederer | |
| Berlin epd | Rund 35.000 Menschen sind am Samstag für die Rechte sexueller | |
| Minderheiten in Berlin auf die Straße gegangen. Die [1][sogenannte | |
| Pride-Demonstration zum 43. Christopher Street Day] stand unter der | |
| Überschrift „Save our community – save your pride“. Zu den 32 im Vorfeld | |
| formulierten Forderungen zählten der Abbau von Diskriminierung im | |
| Arbeitsleben, eine konsequentere Verfolgung von Straftaten gegen queere | |
| Menschen und die Berücksichtigung anderer Lebensweisen in Lehrmaterialien. | |
| Die Veranstalter*innen hatten rund 20.000 Teilnehmer*innen | |
| angemeldet. | |
| Im Gegensatz zur Vor-Corona-Zeit gab es keine Party-Trucks, sondern eine | |
| Kundgebung mit mehreren Redner*innen und eine Fußdemonstration durch die | |
| Innenstadt. Die Teilnehmer*innen führten viele Regenbogenfahnen mit | |
| sich. | |
| CSD-Anmelder Nasser El-Ahmad sagte dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), | |
| [2][Homo- und Transphobie hätten auch in der Pandemiezeit keine Pause | |
| eingelegt.] Die entsprechenden Anzeigen hätten sich in dieser Zeit sogar | |
| verdoppelt. „Und das passiert halt nicht nur virtuell, sondern auch auf der | |
| Straße“, betonte El-Ahmad. Er verteidigte zugleich die stärkere politische | |
| Ausrichtung der Veranstaltung: „Die [3][Community ist schrill, bunt, laut,] | |
| und das ist gut so. Aber das Politische muss einfach in den Vordergrund.“ | |
| Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) rief anlässlich der | |
| Parade zur Bekämpfung homophober Denkmuster auf. Zwar gelte die deutsche | |
| Hauptstadt „als die Regenbogenhauptstadt Europas“, erklärte er. Aber auch | |
| hier sei homophobes Denken und Handeln ein Problem: „Dem müssen wir uns | |
| gemeinsam entgegenstellen.“ | |
| Wegen der Coronavirus-Pandemie galten strenge Hygiene- und Abstandsregeln, | |
| Masken zur Bedeckung von Mund und Nase mussten dauerhaft getragen werden. | |
| Die Route führte ab Mittag von der Leipziger Straße über Potsdamer Platz | |
| und Brandenburger Tor bis zur Siegessäule und weiter zur Urania. Die | |
| Polizei sprach auf von rund 35.000 Teilnehmer*innen. Manche Menschen | |
| mussten nach Aussage eines Polizeisprechers an die Corona-Abstandsregeln | |
| erinnert werden. | |
| ## Denkmal für homosexuelle Bewegung beschädigt | |
| Vor der Pride-Demonstration war im Tiergarten am dortigen Denkmal der in | |
| der NS-Zeit verfolgten und ermordeten homosexuellen Menschen gedacht | |
| worden. Deren Schicksal sei viel zu lange totgeschwiegen worden, schrieb | |
| Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke), der später den CSD offiziell | |
| eröffnete, [4][auf Twitter] und appellierte: „Kein Vergessen!“ | |
| An der Demonstration beteiligt war auch in diesem Jahr der Evangelische | |
| Kirchenkreis Berlin Stadtmitte. Die Evangelische Kirche | |
| Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hatte am Freitagabend bei einem | |
| Gottesdienst um Vergebung für die Diskriminierung und Ausgrenzung queerer | |
| Menschen in den eigenen Reihen gebeten. | |
| Am Vorabend des 43. Christopher Street Days war in Berlin eine Gedenktafel | |
| für die homosexuelle Emanzipationsbewegung in Deutschland beschädigt | |
| worden. Wie die Polizei mitteilte, wurden Teile der dort abgebildeten | |
| Gesichter ausgebrannt. Der Polizeiliche Staatsschutz hat Ermittlungen | |
| aufgenommen. | |
| 24 Jul 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Grosse-CSD-Demo-am-Samstag-in-Berlin/!5788683 | |
| [2] /Expertin-ueber-trans-Menschen-in-Hamburg/!5781899 | |
| [3] /Streit-um-Fetisch-beim-CSD/!5787153 | |
| [4] https://twitter.com/klauslederer/status/1418865870273716226?ref_src=twsrc%5… | |
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